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Papst Franziskus grüßt die Philippinen aus seinem "Papamobil".

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Update

„Viva el Papa!“: Franziskus begeistert die Philippiner

Der Papst wird auf den Philippinen frenetisch bejubelt. Franziskus ist richtig locker. Und er gibt ein Geheimnis preis, wie er am heimischen Schreibtisch Probleme löst.

Mit viel Humor und Zuwendung hat Papst Franziskus bei seinem Besuch auf den Philippinen die Herzen der Gläubigen wie im Sturm erobert. Hunderttausende säumten die Straßen, als er zum Auftakt seines offiziellen Besuchs erst in einem Wagen mit heruntergedrehten Scheiben, dann in einem offenen Papamobil vorbeifuhr. Er wurde überall wie ein Rockstar empfangen: „Viva el Papa!“ Der Papst sei höchst angetan, versicherte sein Sprecher Federico Lombardi. „Ihr erlebt den Papst von seiner besten Seite.“

Der Papst besuchte ein Waisenhaus

Franziskus hielt auf dem Weg in den Präsidentenpalast und in eine Arena zur Begegnung mit Familien immer wieder an, um auch die Menschen in der zweiten Reihe zu begrüßen, darunter Wachleute und Küchenpersonal. Fern vom Blitzlichtgewitter besuchte er ein Waisenhaus, in dem ihm vor Rührung über die singenden Kinder die Tränen kamen, wie Kardinal Luis Tagle von Manila später berichtete.

Papst Franziskus fährt mit seinem "Papstmobil" durch die Straßen der philippinischen Hauptstadt Manila.
Papst Franziskus fährt mit seinem "Papstmobil" durch die Straßen der philippinischen Hauptstadt Manila.

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Seinen Humor stellte der Papst bei einer Messe in der Kathedrale von Manila unter Beweis. Die ersten Worte seiner Predigt waren: „Hast Du mich lieb?“, eine Wiederholung aus dem gerade vorgelesenen Evangelium nach Johannes. Doch viele der jungen Priester in der Gemeinde antworteten spontan und laut mit „Ja“, bevor der Papst fortfahren konnte.

80 Millionen Katholiken auf den Philippinen

Er unterbrach seinen Text lachend und sagte: „Ja, vielen Dank - auch wenn ich eigentlich nur aus dem Evangelium zitiert hatte.“ Die Familien begeisterte er mit einer Anekdote über die Statue des schlafenden Josef, die er auf seinem Schreibtisch habe. Probleme schreibe er immer auf einen Zettel und lege sie darunter, damit der Mann der Gottesmutter Maria im Traum darüber brüten könne.

Die gut 80 Millionen Katholiken der Philippinen sind in der Mehrzahl tief religiös. Manche Menschen warteten mehr als acht Stunden am Straßenrand, um die Wagenkolonne vorbeifahren zu sehen. Viele berichteten von übernatürlichen Erlebnissen. „Mir wurde in dem Moment so leicht ums Herz“, meinte Emma Velasquez. „Ein unbeschreibliches Gefühl, so etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte ihr Mann Alvin. Franziskus redete in dem von Korruption geplagten Land am Morgen zunächst den Politikern ins Gewissen. „Politiker müssen ein leuchtendes Beispiel für Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit und Hingabe für das Gemeinwohl sein“, sagte er. (dpa)

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