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Panorama: Vogel des Jahres: Angepasst und trotzdem bedroht - Haubentaucher

Der Haubentaucher ist der Vogel des Jahres 2001. Zum ersten Mal fiel die Wahl des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) damit auf einen Wasservogel.

Der Haubentaucher ist der Vogel des Jahres 2001. Zum ersten Mal fiel die Wahl des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) damit auf einen Wasservogel. So solle auf die Gefährdung der Gewässer und ihrer Bewohner aufmerksam gemacht werden, sagte NABU-Vizepräsident Helmut Opitz am Freitag in Berlin. Seit 1971 kürt der NABU alljährlich einen Vogel des Jahres.

Wählerisch ist der Haubentaucher nicht: In den Grachten von Amsterdam fühlt er sich ebenso heimisch wie in afrikanischen Bergseen auf 3000 Metern Höhe. Ob Bodensee, Steinhuder Meer oder Kiesgrube - ausschlaggebend für die Eignung eines Gewässers als Taucherheimat sind die Fische, Krebse und Insekten. Von diesen Tieren ernährt sich der Vogel, sie müssen also in ausreichender Menge vorkommen.

Heiseres "kraorr" und "aorr"

Weltweit gibt es Schätzungen zufolge bis zu 1,3 Millionen Haubentaucher-Paare. In Deutschland ist der Bestand mit bis zu 32 000 Brutpaaren seit einigen Jahren konstant. Wie die meisten Wasservögel werde auch der Haubentaucher von der Freizeitgesellschaft gejagt, sagte Opitz. Zunehmend bedrohen Schwimmer, Angler und Wassersportler seinen natürlichen Lebensraum. Ein einzelner Surfer reiche aus, um Vögel im Umkreis von einem halben Kilometer zu verscheuchen. Der rund 50 Zentimeter große Haubentaucher gehöre zu den auffälligsten heimischen Wasservögeln, sagte Opitz. Charakteristisch sind die rotbraun und schwarz gefärbte Federhaube, ein leuchtend weißer Vorderhals und ein dunkler spitzer Schnabel. Im Frühjahr schallen seine heiseren Balzrufe "kraorr" und "aorr" über die Seen. Hunderte Haubentaucher würden sich auch Jahr für Jahr in Fischernetzen verfangen und ertrinken. Besonders an kleinen Gewässern müssten Ruhezonen geschaffen werden, forderte der Naturschützer. Gebiete, in denen die Vögel überwintern, sollten zumindest während der kalten Jahreszeit für Angler und Sportler gesperrt sein.

Dabei stehen die Chancen für den Haubentaucher nicht schlecht. Denn er ist hervorragend an seine Umgebung angepasst: Vom ersten Lebenstag an können die Jungvögel schwimmen und tauchen.

Eine altehrwürdige Familie

Im Laufe ihres Lebens bringen sie es auf der Suche nach Beute zu beachtlichen Leistungen. Der "Tauchrekord" liegt bei mehr als 50 Sekunden und einer Tiefe von bis zu 60 Metern. Außerdem gehört der Vogel des Jahres zu einer altehrwürdigen und zähen Familie: Die so genannten Lappentaucher bevölkerten immerhin bereits vor 80 Millionen Jahren die Erde. 22 verschiedene Arten werden weltweit heute noch gezählt. Der Haubentaucher stellt keine großen Ansprüche. Er braucht nur ein mindestens zehn Hektar großes Gewässer mit Schilf zum Brüten. Die Taucher ernähren sich von kleinen Fischen, Krebsen und Insekten, die sie unter Wasser erbeuten.

Der Naturschutzb, hat eine Telefon-Hotline einge

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