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Vogelgrippetest: In drei Schritten zur sicheren Diagnose

Bei einem Patienten mit Vogelgrippeverdacht können Ärzte noch am Klinikbett einen Schnelltest machen.

Hamburg - Dieser Test soll Influenza-A-Viren nachweisen, zu denen sowohl Menschen- als auch Vogelgrippeerreger zählen. Dazu wird beispielsweise ein Rachenabstrich untersucht, ein Labor ist nach Angaben des Hamburger Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNI) nicht nötig. Das Ergebnis liegt nach etwa 20 Minuten vor.

Allerdings ist dieser so genannte Antigen-Schnelltest nicht sehr zuverlässig: Etwa 30 Prozent der Grippepatienten - ob Vogel- oder Menscheninfluenza - erkennt das Verfahren nicht. Dennoch ist der Schnelltest hilfreich. Fällt er positiv aus, können die Ärzte sofort die Behandlung mit Antivirusmedikamenten wie Tamiflu beginnen.

Im nächsten Schritt wird im Labor der Erreger isoliert und seine Erbsubstanz untersucht. Dabei prüfen die Mediziner anhand eines Gens, das alle Influenzaviren besitzen, ob der Patient tatsächlich mit Grippe infiziert ist. So wird das Ergebnis des Schnelltests bestätigt oder korrigiert. Dieser Labortest dauert einige Stunden.

Anschließend, in manchen Laboren auch gleichzeitig, wird getestet, welcher Grippevirustyp vorliegt. Dazu dient das Gen für das charakteristische Viruseiweiß Hämagglutinin (H). Bei einem Vogelgrippeverdacht wird auf die Subtypen H5, H3 und H1 getestet. So soll unterschieden werden, ob ein Vogelgrippevirus vom Typ H5 oder eine menschliche Influenza der Subtypen H3 oder H1 vorliegt. Fällt der H5-Test positiv aus, muss er in der Regel durch einen weiteren Test bestätigt werden, wie BNI-Virologe Christian Drosten erläutert.

Bei einer H5-Infektion wird dazu als nächstes das Gen für ein zweites charakteristisches Viruseiweiß untersucht, die Neuraminidase (N). Wird ein N1-Subtyp gefunden und auch in einem zweiten Durchgang bestätigt, gilt die Diagnose Vogelgrippe H5N1 als gesichert. (tso/dpa)

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