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Waldbrandgefahr: Feuerwehr in Alarmbereitschaft

Angesichts der weit verbreiteten Dürre ist die Feuerwehr im Süden Frankreichs in erhöhter Alarmbereitschaft. Auch Portugal fürchtet bei 40 Grad Hitze Feuersbrünste.

Paris/Lissabon - Mehrere bewaldete Gebirgsketten an der Côte d'Azur, darunter das große Mauren-Massiv oberhalb von Saint-Tropez, wurden wegen "außergewöhnlicher" Waldbrandgefahr zur "schwarzen Zone" erklärt und damit für die Öffentlichkeit gesperrt. Dasselbe galt für das südlich von Perpignan gelegene Albères-Massiv an der Schnittstelle zwischen den Pyrenäen und dem Mittelmeer.

Allein im Küsten-Département Var wurden 650 Feuerwehrleute in Alarm versetzt; die meisten von ihnen bezogen Stellung am Waldrand, um Brände möglichst im Keim ersticken zu können. Sorge bereitete starker Wind, der in Kombination mit den knochentrockenen Pflanzen und Bäumen für eine rasche Ausbreitung der Flammen sorgen könnte. In den Bergen bei Toulon und auf den Inseln vor Hyères wurden am Donnerstag Sturmböen mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu hundert Stundenkilometern erwartet; am Freitag sollte der Wind dann wieder abflauen.

Lösch-Hubschrauber abgestürzt

Am Mittwochnachmittag war ein Lösch-Hubschrauber der Feuerwehr in der Nähe von Le Muy im Regierungsbezirk Var abgestürzt; Opfer gab es nicht, weil sich die zweiköpfige Beatzung durch einen Sprung in den Rabinon-See retten konnte. Offenbar hatte sich die Pumpe beim Volltanken des Wasserbehälters im See verhakt. Das heikle Wasserlademanöver dauert üblicherweise nur eineinhalb Minuten. Als der Pilot und der Löschoffizier das Problem bemerkten, öffneten sie die Türen und sprangen ins Wasser, wo sie umgehend von einem Hubschrauber der Gendarmerie geborgen wurden. Der Löschhelikopter vom Typ Bell 205 war bei einem offenbar versehentlich ausgelösten Waldbrand eingesetzt gewesen; in der Nähe einer Autobahn-Mautstation fanden sich Zigarettenstummel.

In Portugal sind fast 8000 Feuerwehrleute und Zivilschützer bis zum kommenden Montag in ständiger Alarmbereitschaft. Die Behörden fürchteten bei Temperaturen von fast 40 Grad in den kommenden Tagen Waldbrände. Zu deren Bekämpfung verfügt die portugiesische Feuerwehr über 1200 Einsatzfahrzeuge und etwa 60 Löschflugzeuge und Hubschrauber. Seit 2003 gingen in Portugal bereits 870.000 Hektar Wald in Flammen auf; diesmal versprach das Zivilschutzamt in Lissabon eine rasche und entschlossene Reaktion bei möglichen Bränden. (tso/AFP)

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