zum Hauptinhalt

Panorama: Weg mit dem alten Geld: Der letzte Urlaub ohne Euro

Mancher Globetrotter hat in seiner Schreibtischschublade eine kleine Bankfiliale: In Briefumschlägen geordnet oder auch wild durcheinander liegen französische Francs, argentinische Pesos, US-Dollar und thailändische Baht - Mitbringsel vergangener Touren und stille Reserve für den nächsten Last-Minute-Urlaub.Wer in nächster Zeit auf Reisen geht, sollte solche Vorräte durchforsten und prüfen, was alles eingepackt werden kann.

Mancher Globetrotter hat in seiner Schreibtischschublade eine kleine Bankfiliale: In Briefumschlägen geordnet oder auch wild durcheinander liegen französische Francs, argentinische Pesos, US-Dollar und thailändische Baht - Mitbringsel vergangener Touren und stille Reserve für den nächsten Last-Minute-Urlaub.

Wer in nächster Zeit auf Reisen geht, sollte solche Vorräte durchforsten und prüfen, was alles eingepackt werden kann. Denn zusammen mit der Mark verschwinden am 1. Januar 2002 elf andere europäische Währungen und machen dem Euro Platz. Danach wird es nicht mehr lange so leicht möglich sein, das alte Geld loszuwerden.

"Die Bundesbank nimmt bis zum 31. März 2002 kostenlos Sorten aus den Euroländern zurück", sagt Peter Walter, Leiter der Bundesbank-Hauptkasse in Frankfurt. Wer es also nicht schafft, gehortete Lire, Peseten und Gulden 2001 auf Reisen auszugeben, kann zur Hausbank gehen oder sich direkt an die Landeszentralbanken wenden, um die Banknoten umzutauschen.

Verbraucherschützer kritisieren, diese Frist sei zu kurz gesetzt: Wer nach dem 31. März kommenden Jahres zu Hause noch Geld aus den Euroländern findet, wird das Geld zwar auch noch los, muss sich dazu aber an die Zentralbanken der jeweiligen Staaten wenden. Das hieße, ungültig gewordene Scheine nach Dublin, Wien oder Helsinki zu schicken oder sie im nächsten Urlaub direkt dort abzuliefern - ein ziemlicher Aufwand. "Es wäre daher gut, wenn die Umtauschmöglichkeiten EU-weit über den 31. März hinaus ausgedehnt würden", fordert Manfred Westphal von der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) in Bonn. Eine solche Änderung des Verfahrens hält Bundesbanker Walter jedoch für nicht praktikabel, weil man im kommenden Jahr bereits genug mit dem Einziehen des eigenen Geldes - also der D-Mark - zu tun haben werde.

Noch problematischer ist es, gehortete Münzen aus dem EU-Ausland loszuwerden. Hier führt an der Mitnahme in den Urlaub wohl kein Weg vorbei, denn die Banken in Deutschland nehmen kein fremdes Hartgeld an. "Und es ist auch nicht damit zu rechnen, dass sich daran wegen der Euro-Einführung etwas ändert", sagt Armin Czysz von der Aktionsgemeinschaft Euro in Bonn. Wer den Sommerurlaub auf Kreta oder Mallorca verbringt, sollte deshalb in diesem Jahr zusehen, dass er sein Kleingeld diesmal tatsächlich komplett vor Ort ausgibt.

Christian Röwekamp

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false