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Spieleautor Bruno Sautter mit seinem Wortratespiel „Just One“.

© Wolfgang Kumm/dpa

„Spiel des Jahres“ 2019: „Just One“ zum besten Spiel gekürt

Mit seinem „ungemeinen Sog“ hat „Just One“ die „Spiel des Jahres“-Jury überzeugt. Die Spieler raten Begriffe – und helfen sich gegenseitig.

Das Wortratespiel „Just One“ ist „Spiel des Jahres“ 2019. Das Spiel für drei bis sieben Spieler ab acht Jahren sei insbesondere „durch seine Einfachheit genial“, begründete die Jury in Berlin ihre Entscheidung. Es entwickele einen „ungemeinen Sog“ und biete eine so niedrige Einstiegshürde, „dass jeder sie problemlos überwinden kann.“

Bei „Just One“, geschaffen von den französischen Autoren Bruno Sautter und Ludovic Roudy, muss ein Spieler ein Wort erraten, das die anderen mit Begriffen umschreiben. Ist bei den notierten Hinweiswörtern aber ein doppeltes dabei, fliegt es raus, bevor der Ratende es zu Gesicht bekommt. Jeder Spieler muss also einen hilfreichen Begriff wählen, von dem er denkt, dass ihn die anderen nicht aufschreiben. Ein Beispiel: Der gesuchte Begriff wäre „Hund“ und die Mitspieler müssten dafür ein Hinweiswort wählen. Entschieden sich mehrere für „Haustier“, würde dieses herausfliegen.

Der Verein „Spiel des Jahres“ nimmt jährlich den Spielemarkt mit Hunderten Neuerscheinungen unter die Lupe. Die Jury beurteilt die Spielidee, die Regelgestaltung, das Material und die Gestaltung. Der Verein finanziert sich aus Lizenzgebühren, die die Spielehersteller am Ende für die Nutzung des Logos zahlen.

Die Jury wählte auch das „Kennerspiel des Jahres“. Es ist für Leute gedacht, die schon mehr Erfahrung mit Gesellschaftsspielen haben. Hier gewann das Brettspiel „Flügelschlag“, in dem es um verschiedene Vogelarten geht. Das Spiel von Autorin Elizabeth Hargrave sei thematisch liebevoll und redaktionell sorgsam feingeschliffen.

Spieleautorin Elizabeth Hargrave gewinnt mit dem Spiel „Flügelschlag“ in der Rubrik „Kennerspiel des Jahres 2019“.
Spieleautorin Elizabeth Hargrave gewinnt mit dem Spiel „Flügelschlag“ in der Rubrik „Kennerspiel des Jahres 2019“.

© Wolfgang Kumm/dpa

Nominiert als „Spiel des Jahres“ waren neben „Just One“ auch „L.A.M.A“ vom Amiga-Verlag (Dietzenbach) und „Werwörter“ von Ravensburger. „L.A.M.A.“ ist ein Kartenspiel für zwei bis sechs Spieler ab acht Jahren und das neueste Produkt des Spieleerfinders Reiner Knizia, der bereits über 600 Spiele und Bücher veröffentlicht hat, die in zahlreichen Ländern über 20 Millionen Mal verkauft wurden. Bei „L.A.M.A“ habe Knizia das Kartenablegen „genial reduziert“, urteilte die Jury.

Bei „Werwörter“ als drittes nominiertes Spiel hat laut Jury der Autor Ted Aspach „kongenial“ das bekannte „Werwölfe“-Spielprinzip mit geheimen Charakterrollen mit einem Ratespiel verknüpft. Die beteiligten vier bis zehn Spieler müssen ein Geheimwort erraten, mit dem die Dorfbewohner Werwölfe in die Flucht schlagen können. Nur der Bürgermeister kennt es. Empfohlen wird das Spiel aus dem Hause Ravensburger für Spieler ab zehn Jahren.

Der Titel „Spiel des Jahres“ gilt als wichtigste Auszeichnung für analoge Gesellschaftsspiele im deutschsprachigen Raum. Die Ehrung wurde erstmals 1979 vergeben, in diesem Jahr bereits zum 41. Mal. Ziel der alljährlichen Preisverleihung ist „die Förderung des Spiels als Kulturgut in der Familie und in der Gesellschaft“. Berücksichtigt werden deutschsprachige Spiele des aktuellen Jahres und des Vorjahres. Seit 2001 gibt es auch den Preis „Kinderspiel des Jahres“ und seit 2011 das „Kennerspiel des Jahres“. Die Auszeichnung ist nicht mit einem Preisgeld verbunden, allerdings dürfen die Preisträger mit dem Signet der Jury werben. (dpa/epd)

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