zum Hauptinhalt

Panorama: West-Nil-Virus: Mücken vertreiben Philharmoniker

Liebhaber der New Yorker Philharmoniker unter Kurt Masur sind die jüngsten "Opfer" des West-Nil-Virus in New York. Ein für Montagabend angesetztes Freilichtkonzert des berühmten Orchesters im Central Park wurde von Bürgermeister Rudolph Giuliani auf einen späteren Termin verschoben.

Liebhaber der New Yorker Philharmoniker unter Kurt Masur sind die jüngsten "Opfer" des West-Nil-Virus in New York. Ein für Montagabend angesetztes Freilichtkonzert des berühmten Orchesters im Central Park wurde von Bürgermeister Rudolph Giuliani auf einen späteren Termin verschoben.

Stattdessen fuhren Tanklastwagen durch den Park und sprühten Pestizide über die "Große Wiese". Das Gesundheitsamt der Stadt hatte den gefährlichen Erreger nur wenige Stunden zuvor in Insekten identifiziert, die in eine so genannte Mückenfalle am Rande des Parks gegangen waren.

Etliche der erwarteten 30 000 Zuhörer hatten bereits ihre Decken auf der Wiese ausgebreitet und wurden enttäuscht wieder nach Hause geschickt. Andere Stadtteile von New York wurden in der Nacht zum Dienstag von Hubschraubern mit einem Insektenschutzmittel besprüht.

Der Erreger hatte im vergangenen Jahr sieben Menschen getötet und weitere 55 schwer erkranken lassen. In diesem Sommer ist das durch Mücken übertragene Virus bisher noch nicht bei einem einzigen Menschen gefunden worden. Lediglich bei mehreren toten Vögeln stießen Gesundheitsbeamte auf das West-Nil-Virus.

Es kann bei Menschen Enzephalitis auslösen, eine Entzündung des Hirns und des zentralen Nervensystems, die vor allem Kleinkinder und ältere oder kranke Menschen das Leben kosten kann. Die typischen Symptome der Virus-Erkrankung sind Fieber, Kopfschmerzen und Probleme mit der Orientierung. "Die Chancen einer Infektion, die Risiken sind sehr, sehr gering", räumte Giuliani in einem Interview der "New York Times" ein. Dennoch habe er nicht das Leben auch nur eines der erwarteten 30 000 Zuhörer auf das Spiel setzen wollen, die den Mücken für zwei bis drei Stunden während des Konzerts ausgesetzt gewesen wären. Giuliani war bereits im letzten Jahr mit von Kritikern als rabiat beschriebenen Mitteln gegen die Mücken vorgegangen. So kritisierten Mediziner, dass das Versprühen von Pestiziden gesundheitsschädlicher sei und in keinem Verhältnis zu der Gefahr stände.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false