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Schneechaos

© dpa

Wetter: Schneechaos und Überschwemmungen in Europa

Die Alpen liegen bei 2000 Metern unter einer rekordverdächtigen Schneedecke. Das Schneechaos führte in Österreich und Frankreich zu Stromausfällen. Währenddessen führen Überschwemmungen im Süden Europas zu einem Chaos.

Die seit zwei Tagen anhaltenden Schneeschauer haben im Süden Österreichs am Freitag zu Stromausfällen und Verkehrschaos geführt. Rund 3000 Haushalte waren nach einem Bericht des Fernsehsenders ORF ohne Stromversorgung, weil die Stromleitungen unter der Schneelast zusammengebrochen oder von umstürzenden Bäumen zerrissen worden waren. Am schwersten betroffen waren demnach Kärnten und die Region südlich von Klagenfurt.

Im Lesachtal fielen in der Nacht erneut 70 Zentimeter Neuschnee, die Behörden warnten dort und in Osttirol vor "großer" Lawinengefahr. Mehrere Täler in Kärnten waren von der Außenwelt abgeschnitten, die Schulen blieben geschlossen. Die Feuerwehr in der Region musste mehr als 60 Mal ausrücken, um Dächer von der Schneelast zu befreien und umgestürzte Bäume wegzuräumen.

Rekordniveau bei Schneedecke in den Alpen

Nach heftigen Schneefällen in den französischen Alpen ist zeitweise in 45.000 Haushalten der Strom ausgefallen. Zahlreiche Bäume seien unter der Schneelast zusammengebrochen und hätten Stromleitungen beschädigt, berichtete der Sender France Info am Freitag. Am Vormittag waren noch immer etwa 20.000 Haushalte ohne Strom. Etwa 400 Mitarbeiter des Stromnetzverwalters ERDF seien im Einsatz, um die Leitungen zu reparieren. Betroffen waren vor allem die beiden Départements Isère und Savoie. Unterdessen zeigen sich die französischen Skiorte zufrieden mit dem Beginn der Skisaison. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei die Zahl der Reservierungen sogar um bis zu 15 Prozent angestiegen, berichtete die Zeitung "Le Figaro".

Am Donnerstag hatten bis in die Nacht die starken Schneefälle in der Schweiz fast für neue Rekordhöhen gesorgt. Die Alpen liegen unter einer meterdicken Schneedecke. Vom Tessin bis ins Oberengadin wurden durchschnittlich 120 Zentimeter Schnee auf einer Höhe von rund 2000 Metern gemessen. Bei nachlassendem Schneefall hat sich am Freitag die Schneelage in der Schweiz etwas beruhigt. Weiterhin wird aber vor erheblicher Lawinengefahr gewarnt. Auch auf der Gotthard-Autobahn normalisierte sich die Lage für den Schwerverkehr. Die gesamte Schweizer Nord-Süd-Achse sei wieder befahrbar, sagte ein Polizeisprecher. Die Rhätische Bahn, die in Graubünden wegen Schneefalls und Lawinengefahr ihren Betrieb vorübergehend eingestellt hatte, konnte ihren Fahrplan wieder einhalten, wie die Nachrichtenagentur sda berichtete.

Zwei Tote bei Überschwemmungen in Griechenland

In Rom drohte der Tiber nach tagelangen heftigen Regenstürmen über die Ufer zu treten. Der Fluss habe in den letzten 40 Jahren nicht so viel Wasser geführt, sagte Zivilschutzchef Guido Bertolaso der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. Das Hochwasser lockte tausende Touristen zum Fotografieren auf die Brücken. Nach Angaben der Behörden könnten noch im Laufe des Tages die Abwässerkanäle in den nördlichen Vierteln der italienischen Hauptstadt überlaufen. Der Notfallplan, der die Evakuierung der gefährdeten Stadtteile vorsieht, wurde zunächst aber noch nicht umgesetzt.

Schwerer Regen und stürmische Winde haben in der Nacht zum Freitag in Griechenland zwei Menschenleben gefordert. Auf der Insel Lefkas im Ionischen Meer erfassten die Wassermassen eines übergelaufenen Baches ein Auto, in dem sich eine Frau mit ihren zwei Kindern befand, und schleuderten es ins Meer. Den Unfall überlebte nur ein Junge. Die Polizei entdeckte am Freitagmorgen im Auto die Leichen der 38-jährigen Mutter und ihrer dreijährigen Tochter, hieß es im Rundfunk. In Athen und anderen Städten des Landes musste die Feuerwehr in insgesamt 230 Fällen Wasser aus überschwemmten Unterständen pumpen. (ml/AFP/dpa)

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