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Wetter: Sturm tobt über Europa

Der Orkan "Franz" ist über Teile Deutschlands und Europas hinweggefegt. Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern mussten Feuerwehr und Polizei in vielen Bundesländern ausrücken. In England verunglückte ein Mann tödlich.

Hamburg/Berlin - Umgestürzte Bäume, Blitzeinschläge und umherfliegende Bauteile die Feuerwehren in Schleswig-Holstein, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin hatten alle Hände voll zu tun. Der Schiffsverkehr an der Küste in Niedersachsen und Schleswig-Holstein war stark eingeschränkt. Während es in Deutschland zunächst keine Berichte über Verletzte gab, wurde in England ein Autofahrer von einem Baum erschlagen.

Mit einer Geschwindigkeit von fast 160 Stundenkilometern pfiff der Wind nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia am kräftigsten auf dem Brocken im Harz. Im Oberharz riss der Sturm in der Nacht Bäume um. Nach Angaben der Polizei waren die Bundesstraßen 242 und 494 betroffen, weil Bäume auf die Straße und ein Auto gekracht waren.

Föhr und Amrum vom Festland abgeschnitten

Auf den Nordseeinseln Sylt und Helgoland bliesen die Orkanböen mit mehr als 120 Stundenkilometern. In der Nähe von Husum (Schleswig-Holstein) wehte der Wind einen Lastwagen um. Fast alle Fährverbindungen zu den nordfriesischen Inseln fielen aus. Inseln wie Föhr oder Amrum waren vom Festland abgeschnitten.

Auch die Schifffahrt zu einigen ostfriesischen Inseln war eingeschränkt. Die einzige Winterverbindung von Cuxhaven nach Helgoland musste eingestellt werden. In Bremerhaven deckte der Wind unter anderem ein Hallendach ab. Bei Oldenburg (Niedersachsen) beschädigte ein Baum eine Bahn-Oberleitung. In Nordrhein-Westfalen entwurzelten heftige Böen zahlreiche Bäume, einem Taxifahrer im Kreis Aachen krachte ein Fassadenteil auf das Auto. Im Münsterland stockte der Berufsverkehr wegen herabgestürzter Dachziegel.

In Wales 80.000 Menschen ohne Strom

Unterdessen waren in Nordostpolen nach dem nächtlichen Sturm rund 2500 Haushalte ohne Strom. Umstürzende Bäume hatten zahlreiche Stromleitungen unterbrochen. An der Kanalküste in Frankreich kam der Schiffsverkehr zum Erliegen, weil der englische Hafen Dover geschlossen wurde. In Großbritannien richteten Wind und Regen erhebliche Schäden an. In Wales waren 80.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten.

Orkantief "Franz" sollte nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes auch in der Nacht zum Freitag toben. Vor allem an den Küsten und in den Mittelgebirgen sowie in den Alpen sollte es orkanartig wehen. In Hamburg wurde Hochwasser erwartet, an der niedersächsischen Küste eine Sturmflut. (tso/dpa)

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