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Wetterbeobachtung: Rekordjahr 2007 - Hohe Temperaturen und viel Regen

Der anhaltende Trend zu wärmerem Wetter hat sich auch 2007 eindrucksvoll fortgesetzt: Das zu Ende gehende Jahr war in Deutschland zumindest das zweitwärmste seit Beginn der Wetterbeobachtung 1901.

In den Niederlanden steht derweil bereits vor dem Jahresende fest, dass 2007 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in dem Nachbarstaat vor mehr als 300 Jahren war. Während die Durchschnittstemperatur in den Niederlanden 11,2 Grad Celsius betrug, hat Deutschland den bisherigen Wärmerekord der Wettergeschichte knapp verfehlt. Nachdem der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach vorläufiger Auswertung der Daten erklärt hatte, die Durchschnittstemperatur 2007 habe wie im Rekordjahr 2000 bei exakt 9,89 Grad gelegen, hieß es bereits am Nachmittag, dieser Wert sei doch nicht ganz erreicht worden.

„Nach weiteren Befragungen unserer Klimatologen gehen wir jetzt von einer Durchschnittstemperatur von 9,83 Grad aus“, sagte DWD-Sprecher Uwe Kirsche. Damit entfallen nun von den sechs bisher wärmsten Jahren seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen im Jahr 1901 - nämlich 2000, 2007, 1994, 1934, 2002 und 2006 - vier auf das neue Jahrtausend. Der endgültige Wert für 2007 wird aber erst Mitte des Monats feststehen, wenn sämtliche Messstationen ausgewertet sind.

Schon zum Jahresbeginn 2007 Rekordtemperaturen

Mit durchschnittlich 4,8 Grad erlebten die Deutschen den mildesten Januar seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen vor 106 Jahren. Neue Rekorde bei Temperatur, Trockenheit und Sonnenscheindauer folgten im April: Die Durchschnittstemperatur kletterte damals bei sensationellen 289 Stunden Sonnenschein auf 11,6 Grad - das sind 4,2 Grad mehr als das langjährige Mittel. Zugleich fielen gerade mal vier Liter Regen pro Quadratmeter, nur sieben Prozent der für April üblichen Menge. Dem meteorologisch außergewöhnlichen April folgten dann ein nasser Sommer und ein durchschnittlicher Herbst. Auch der neue Wärmerekord in den Niederlanden war nach Angaben des Meteorologischen Instituts in Bildt vor allem auf das erste Halbjahr 2007 zurückzuführen, das viel wärmer ausfiel als üblich. So wurden bereits im April in einigen Orten 30 Grad gemessen, wodurch die Temperaturen im Jahresdurchschnitt nochmals deutlich über dem bisherigen niederländischen Rekord von 2006 lagen - damals war es im Schnitt ein Grad kälter. Die Wetteraufzeichnungen in dem Nachbarland reichen bis ins Jahr 1706 zurück.

In Deutschland verzeichneten die Meteorologen die höchste Temperatur des Jahres am 16. Juli mit 39,2 Grad am Fliegerhorst Holzdorf in Brandenburg. Am tiefsten sank das Quecksilber am 24. Januar auf der Zugspitze mit minus 23,1 Grad, die niedrigste Temperatur im Flachland wurde am 26. Januar mit minus 20,7 Grad im mittelfränkischen Gollhofen gemessen.

Das Jahr der hohen Niederschläge

Auch bei den Niederschlägen registrierten die Wetterfrösche 2007 überdurchschnittliche Werte: Sie lagen mit 928 Liter pro Quadratmeter deutlich über dem Durchschnittswert von 789 Litern. Nassester Ort Deutschlands war 2007 der Brocken im Harz mit insgesamt 2713 Litern pro Quadratmeter, am trockensten war es im rheinland-pfälzischen Geisenheim mit nur 511 Litern Niederschlag. Der meiste Regen an einem Tag fiel am 10. Juni in Simbach am Inn, wo bei einem starken Gewitter 109 Liter pro Quadratmeter niedergingen.

Neben viel Regen gab es 2007 aber auch viel Sonne: Über alle Regionen Deutschlands gemittelt schien die Sonne rund 1738 Stunden, 210 Stunden mehr als im Durchschnitt üblich. Sonnenreichster Ort des Jahres war das oberbayerische Landsberg am Lech mit 2041 Stunden; am seltensten zeigte sich das Tagesgestirn dagegen auf dem Brocken mit etwa 1362 Stunden Sonnenschein. (dm/AFP)

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