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Hagel

© dpa

Wintereinbruch in Südosteuropa: Notstand in Nordbulgarien - Hagel in Griechenland

Heftiger Wintereinbruch in Südosteuropa: Starke Schneestürme haben den Verkehr in weiten Teilen der Region lahmgelegt. Im Nordosten Bulgariens wurde der Notstand ausgerufen. In Rumanien starben zwei Menschen, als sie auf einen Krankenwagen warteten. In Griechenland hagelt es.

In Bulgarien mussten nach Behördenangaben die Häfen Varna und Burgas am Schwarzen Meer geschlossen werden, viele Flüge fielen wegen des starken Windes aus. Im Süden und Osten Rumäniens kam der Verkehr auf zahlreichen Straßen zum Erliegen. Im südlichen Bezirk Mehedinti blieben Krankenwagen auf dem Weg zu zwei herzkranken Patienten im Schnee stecken, wie die örtlichen Behörden mitteilten. Die beiden Kranken starben, bevor sie die rettende Hilfe erreichte.

Im Gebiet von Kubrat im Nordosten wurde der Notstand ausgerufen. Soldaten halfen mit, den Schnee von den Landstraßen in Nordbulgarien zu räumen. Viele Fernstraßen waren nur mit Schneeketten zu befahren. Wegen Schneeverwehungen wurden die wichtigsten Übergänge im Gebirge - bei Schipka und der "Pass der Republik" - geschlossen, berichteten örtliche Medien.

22 Ortschaften ohne Wasser, 200 ohne Strom

An den Ausfahrten der Hauptstadt Sofia zu den Autobahnen in Richtung Osten und Nordosten konnten keine Lastwagen mehr fahren.  Selbst in Sofia blieben zahlreiche Autos im Schnee stecken. Auch der öffentliche Nahverkehr hatte Probleme. Züge der Eisenbahn kamen mit Verspätung an. Viele Flüge von und nach Sofia fielen aus. Der Flughafen der zweitgrößten Stadt Plowdiw im Süden Bulgariens stellte den Betrieb ein. Wegen des starken Windes wurden der Schwarzmeerhafen von Burgas vorübergehend und der Hafen von Warna komplett geschlossen. Das Zentrum von Plowdiw sowie etwa 200 Orte im Süden und Nordwesten waren ohne Strom. In 22 Ortschaften wurde die Wasserversorgung unterbrochen.

Rund 60 Dörfer waren nach Angaben der Rettungskräfte ohne Strom. Laut Wetterbericht sollte der starke Niederschlag noch bis zum Wochenende anhalten, in den Bergregionen wurde vor Lawinenabgängen gewarnt.

In Rumänien wuchs die Schneedecke rasch auf eine Höhe von 70 Zentimetern an. Ein Dialyse-Patient musste Behördenangaben zufolge im Süden des Landes mehrere Stunden auf einen Rettungswagen warten, bevor er in ein Krankenhaus in Craiova gebracht werden konnte. Bei Schneestürmen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 60 Stundenkilometern mussten die Häfen der Städte Constanta und Mangalia geschlossen werden, der Donau-Schwarzmeer-Kanal war nur teilweise befahrbar.

Schwerer Hagel auf Rhodos

Die Bewohner von Rhodos erlebten ein seltenes Wetterphänomen: Schwerer Hagel machte in der Nacht die Straßen dergleichnamigen Inselhauptstadt unpassierbar. "Es sieht hier wie inNordeuropa aus. Erstmals - soweit wir uns erinnern können -musstenwir Bagger einsetzen, um die fast 50 Zentimeter dicke Hagel-Decke zu entfernen", sagte der Bürgermeister der Inselhauptstadt, Chatzis Chatziefthymiou, im griechischen Fernsehen. In der Nacht hatte es in der Region schwere Regenfälle und Hagel gegeben. Die Feuerwehr musste fast 50 Mal ausrücken, um Wasser aus Wohnungen und Geschäften zu pumpen. Ursache war  ein Tief, das mittlerweile in Richtung Türkei gezogen ist, sagten Meteorologen im Rundfunk. (saw/AFP/dap)

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