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Zwei Fahrgäste warten auf die Weiterfahrt des IC. Ein technisches Problem sorgte für volle Züge im Fernverkehr.

© Imago/Rupert Oberhäuser

Wintereinbruch stoppt Fernverkehr: Warum verkehrte Anzeigen für überfüllte Züge sorgten

Einige Bahnstrecken waren wegen Schnee und Eis lange gesperrt. Als die Züge wieder fuhren, waren sie überlastet. Grund dafür war ein technisches Problem.

Der Wintereinbruch sorgt in Deutschland weiterhin für Chaos, gerade auch im Fernverkehr der Deutschen Bahn. Aufgrund zahlreicher Streckensperrungen gab es Bilder von überfüllten Zügen, wie sie aufgrund der Corona-Pandemie eigentlich vermieden werden sollten.

So beispielsweise auf der ICE-Strecke von München nach Berlin. Weil ein Teil der Strecke mehr als 24 Stunden lang gesperrt war, mussten etliche Fahrgäste auf Züge am nächsten Tag ausweichen. Dass diese sehr voll werden würden, war zu erwarten. Allerdings sorgte ein technischer Aspekt dafür, dass einige Züge wohl noch voller waren, als sie unter den gegebenen Umständen ohnehin gewesen wären.

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Denn die Auslastungsanzeigen auf der Website und in der App der Deutschen Bahn stimmten nicht. Bei einem Großteil der Züge stand bei der jeweiligen Zugverbindung, dass diese „gering ausgelastet“ sei – was Fahrgäste dazu bewegte, diese Züge zu wählen.

Grund für dieses Problem war, dass die meisten Fahrgäste aufgrund der Zugausfälle aus Kulanz seitens der Bahn eine neue Verbindung flexibel nutzten. Und da ein solch flexibles Ticket theoretisch für jeden Zug auf dieser Zugstrecke gelten könnte, veränderte sich die Auslastung der Züge nicht. Denn nur wenige Fahrgäste hatten von vornherein feste Tickets für diese Züge gebucht.

Fahrgäste, die die Züge mit vermeintlich geringer Auslastung wählten, erlebten so eine unangenehme Überraschung. Denn weil viele Menschen ihr flexibles Ticket für den ersten Zug, der wieder fahren konnte, nutzten, waren die ersten Züge teilweise mit 130 Prozent ausgelastet, wie die „Bild“-Zeitung berichtet.

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An diesem technischen Problem hat die Deutsche Bahn allerdings nach eigenen Angaben gearbeitet. „Die Auslastungsanzeigen wurden angepasst“, sagte eine Bahnsprecherin dem Tagesspiegel. Außerdem sei der große Schwung an festsitzenden Reisenden bereits am gewünschten Ziel angekommen. „An den Bahnhöfen hat sich die Lage weiter entspannt. Insgesamt sind vergleichsweise wenige Reisende unterwegs“, so die Sprecherin der Bahn.

Doch wäre die hohe Auslastung in den Zügen vermeidbar gewesen? „Wir verstehen, dass viele Menschen gestern mit den ersten Zügen, die wieder fuhren, möglichst schnell nach Hause wollten“, sagte die Bahnsprecherin. Deshalb wären aus der Sicht der Deutschen Bahn Personenbegrenzungen auch nicht zielführend gewesen. Die Fahrgästen seien somit auf eigenverantwortliches Handeln angewiesen gewesen.

Die Deutsche Bahn rät nun allen Reisenden und Pendlern, die ihre Fahrt nicht verschieben können, ihre Verbindung rechtzeitig vor dem geplanten Fahrtantritt auf der Website oder in der App zu überprüfen.

Die Kulanz der Bahn gilt für alle Fahrgäste, die zwischen dem 6. und 10. Februar eine Reise gebucht haben. In dem Fall können die Fahrgäste ihr bereits gebuchtes Ticket für den Fernverkehr bis einschließlich sieben Tage nach Störungsende entweder flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren.

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