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Wir müssen REDEN (23): Wir Akrobaten in der Kiste

Hattest du mal einen One-Night-Stand? Das fragte Elena Senft vorigen Freitag. Ric Graf antwortet ihr heute.

Das Schlimmste an einem One-Night- Stand ist ja, dass er meistens betrunken nach einer Party stattfindet. Nur so kann man sich meist fast wortlos auf ihn einigen. Die einzige Entscheidung, die man treffen muss: Zu mir oder zu dir? In der Wohnung geht dann alles sehr schnell. Vielleicht sitzt man noch kurz in der Küche, trinkt etwas, raucht eine letzte Zigarette und dann geht es mehr oder weniger leidenschaftlich in Richtung Bett. Oder auf den Küchentisch, in die Badewanne oder in den Kleiderschrank.

Ein One-Night-Stand kann sehr aufregend, aber leider auch sehr langweilig, gefühllos und eher eine arbeitsunintensivere Form von Selbstbefriedigung sein. Entweder trennt man sich noch in der Nacht oder erst am nächsten Morgen. Vielleicht bekommt man noch ein paar Eier gemacht oder einen frischen Kaffee mit unsicherer Geste vorgesetzt, aber wenn man richtig Glück hat, entkommt man der Situation ganz schnell. Ich glaube, es ist sehr selten, dass man sich bei einem One-Night-Stand verliebt. Auf dem Weg nach Hause versucht man sich dann zwanghaft an die Nacht zu erinnern, kann vielleicht aber schon gar nicht mehr zusammenkriegen, mit wem man eigentlich auf der Party war. Und so bleibt eher ein Gefühl peinlicher Berührtheit zurück. Wie habe ich mich nur benommen? Habe ich akrobatische Stellungen ausprobieren wollen oder bin ich eingeschlafen? Zu deiner Frage, Elena: Ich hatte noch nie einen One-Night-Stand. Ich habe all diese Sätze aus Internetforen geklaut.

Elena, schon mal was mitgehen lassen?

Ihre Antwort? Nächsten Freitag.

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