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Ziel verfehlt: Blinder Bahnpassagier fuhr 237 Kilometer - auf einem Trittbrett

Ein blinder Passagier auf einem Güterzug war froh, als seine Fahrt endlich endete. Statt fünf stand der Mann 237 Kilometer in Hessen auf dem Trittbrett eines Güterzuges. Der 30-Jährige musste mit Unterkühlungen ins Krankenhaus.

Es hätte ein filmreifes Kurzabenteuer werden können, doch seine Fahrt als blinder Passagier auf einem Güterzug wurde für einen 30-Jährigen zum Horrortrip. Statt der fünf Kilometer, die der Mann am Sonntagabend fahren wollte, war er 237 Kilometer in der eiskalten Nacht stehend auf dem Trittbrett unterwegs, nur mit einer Griffstange als Halt. Wie die Bundespolizei Kassel am Montag mitteilte, kam der Mann nach der dreistündigen Fahrt mit Unterkühlungen in eine Klinik.

Der 30-Jährige hatte im baden-württembergischen Hemsbach an der Bergstraße nicht länger auf einen Personenzug ins nur fünf Kilometer entfernte Heppenheim in Südhessen warten wollen. Darum bestieg er einen langsam durch den Bahnhof rollenden Güterzug. Dieser fuhr in Heppenheim allerdings bereits zu schnell zum Abspringen - und stoppte erst drei Stunden später im nordhessischen Edermünde.

Noch während der Fahrt hatte der Mann verängstigt per Handy seine Freundin angerufen. Diese wiederum alarmierte die Bundespolizei, die mehrere Güterzüge stoppte und nach dem Trittbrettfahrer durchsuchte. Gegenüber den Beamten habe der 30-Jährige seine Tat bereut und eingesehen, dass er sich in große Gefahr begeben habe, berichtete die Polizei. Er muss sich wegen des Verdachts des unbefugten Benutzens von Eisenbahnfahrzeugen verantworten. Die Bahn könnte unter Umständen Schadenersatz verlangen, hieß es. (jg/dpa)

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