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Panorama: Zittern um ungetrübte Sicht ins Dunkle - das Himmelsereignis könnte vielerorts von Wolken verdeckt sein

Zwei Tage vor der Sonnenfinsternis beschäftigt das Naturspektakel nicht nur Touristen und Wissenschaftler, sondern auch Wetterexperten, Optiker und Gewerkschaften. Der Bestand der Schutzbrillen droht vielerorts knapp zu werden.

Zwei Tage vor der Sonnenfinsternis beschäftigt das Naturspektakel nicht nur Touristen und Wissenschaftler, sondern auch Wetterexperten, Optiker und Gewerkschaften. Der Bestand der Schutzbrillen droht vielerorts knapp zu werden.

Ob das Naturschauspiel am Mittwoch aber in seiner vollen Pracht zu sehen sein wird, darüber sind sich die Meteorologen nicht einig. Für die Kernzone der Sonnenfinsternis in Süddeutschland gibt es nach den neuesten Wetter-Modellen wenig Hoffnung auf einen ungetrübten Blick in den Himmel. Schuld ist das Tief Oleg, das Wolken von Nordwesten nach Südosten treibt. Am Mittwoch lägen deshalb voraussichtlich große Teile Baden-Württembergs und Bayerns unter einer Wolkendecke, sagte Meteorologe Olaf Pels Leusden am Montag . Am besten seien die Aussichten am nördlichen Rand der Kernzone, also im Saarland und der Pfalz. Dort könnte das Tiefdruckgebiet am Mittwochvormittag zum Zeitpunkt des Astro- Spektakels schon vorübergezogen sein.

Die Fahrt mit Sonderzügen nach Stuttgart und anderen Orten im Süden ist damit möglicherweise vergeblich. Am sichersten wird die Beobachtung der Sonnenfinsternis im Fernsehen sein. Das tatsächliche Wetter am Mittwoch hängt von der Windgeschwindigkeit ab, die das Tempo bestimmt, mit dem die Wolken vorankommen. Politiker und Gewerkschafter haben unterdessen dafür plädiert, allen Arbeitnehmern die Chance zu geben, die Sonnenfinsternis zu betrachten. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Peter Struck, sagte der "Bild am Sonntag": "Ich bitte die Arbeitgeber nachdrücklich, ihren Mitarbeitern den Anblick dieses Naturereignisses ohne Lohnabzug zu gönnen. Nach Recherchen der Zeitung ist aber nur etwa jede zweite Firma in Deutschland bereit, ihren Angestellten für die Zeit der Sonnenfinsternis frei zu geben. In Syrien dürfte es diese Probleme nicht geben: Der 11. August wurde zum offiziellen Feiertag erklärt.

Die Rumänen erhoffen sich einen besonderen Boom durch die Sonnenverdunkelung, die in dem südosteuropäischen Staat am besten zu sehen sein soll. Reiseveranstalter hoffen auch zusätzliche 50 000 bis 100 000 Besucher, die Devisen ins Land bringen sollen. Sie locken unter anderem mit Opernstar Luciano Pavarotti, der in Bukarest ein Open-Air-Konzert geben wird, sowie zahlreichen folkloristischen Veranstaltungen in den Dörfern und Gemeinden des Karpatenlandes.

In Großbritannien ist wegen der Sonnenfinsternis das Wettfieber ausgebrochen. Fünf Millionen Pfund muss Buchmacher David Hood auszahlen, falls die Apokalypse eintritt. Ein wetteifriger Brite setzt sein Geld darauf, dass am 11. August Außerirdische auf der Erde landen werden.

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