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Zündel-Prozess: Verteidigerin aus Gerichtssaal getragen

Im Mannheimer Prozess gegen den Holocaust-Leugner Ernst Zündel ist es wieder zum Eklat gekommen: Eine Verteidigerin wurde auf Anweisung des Richters von mehreren Polizeibeamten aus dem Gerichtssaal getragen.

Mannheim - Der Richter ließ die Anwältin am Mittwoch aus dem Saal bringen, weil das Oberlandesgericht Karlsruhe sie in der vergangenen Woche von dem Verfahren ausgeschlossen hatte. Trotzdem hatte die Wahlverteidigerin zunächst auf der Verteidigerbank Platz genommen und sich auch nach Aufforderung des Richters geweigert, sich in den Zuschauerraum zu setzen.

Die Staatsanwaltschaft wirft Zündel vor, er habe von Kanada aus via Internet den millionenfachen Mord an den Juden in der NS-Zeit geleugnet. Bereits der erste Prozess gegen den Angeklagten war an der Juristin gescheitert. Der 66 Jahre alte Angeklagte lässt sich von insgesamt drei Wahl- und drei Pflichtverteidigern vertreten.

Das Oberlandesgericht hatte die Verteidigerin ausgeschlossen, weil sie der versuchten Strafvereitelung dringend verdächtig sei. Der Beschluss ist noch nicht rechtskräftig. Beim Bundesgerichtshof liegt nach Darstellung des Mannheimer Landgerichts bisher jedoch keine Beschwerde gegen die Entscheidung vor. Bis Freitag kann die Juristin dort Beschwerde einlegen. (tso/dpa)

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