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Ein mit einer Ramme beladener Sattelzug steht nach der Kollision mit einem Zug auf einem Bahnübergang in Schleswig-Holstein.

© dpa/Carsten Rehder

Update

Zug stößt mit Lkw zusammen: Zwölf Verletzte bei Bahn-Unglück nahe Rendsburg

Ein Zug fährt in Schleswig-Holstein in einen Lastwagen, der auf den Gleisen steht. Insbesondere der Zugverkehr zwischen Hamburg und Flensburg war eingeschränkt.

An einem Bahnübergang in Schleswig-Holstein ist am Mittwochmorgen ein Regional-Express mit einem Schwerlaster zusammengestoßen. Bei dem Unglück in der Nähe von Rendsburg wurden laut Bundespolizei zwölf Menschen verletzt, zwei von ihnen schwer.

Ein Unfallopfer wurde mit einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik Kiel gebracht. Die Polizei war zuerst sogar von rund 20 Verletzten ausgegangen. Einige Reisende wurden nur am Unfallort von Sanitätern untersucht und behandelt. Mehr als 100 Einsatzkräfte waren am frühen Morgen an den Unfallort - einem Übergang mit Schranken - geeilt.

Der Regionalzug war laut Polizei am Morgen gegen halb fünf Uhr mit dem Schwerlaster zusammengestoßen. Warum die fünfachsige Sattelzugmaschine mit Tieflader auf dem Übergang stehengeblieben war, blieb zunächst unklar. Auf dem Tieflader stand eine 70 Tonnen schwere Arbeitsmaschine mit Kettenantrieb. Der Lastwagenfahrer habe sich kurz vor dem Unfall mit einem Sprung aus seinem Fahrerhaus gerettet, sagte der Sprecher der Bundespolizei. Der Zug entgleiste zum Teil.

Der Lokführer schaffte es trotz Schnellbremsung nicht, die Kollision verhindern. Das erste Drehgelenk der Lok sprang aus den Gleisen, schilderte die Polizei. Der übrige Zug blieb auf den Schienen und kam nach etwa 200 Metern zum Stehen. Im Zug waren 22 Fahrgäste, der Lokführer und ein Zugbegleiter. Durch den Unfall wurde der Verkehr auf der wichtigen Strecke von Hamburg über Flensburg nach Dänemark erheblich beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn ging davon aus, dass die Einschränkungen bis Sonntagabend andauern werden. Zwischen Flensburg und Rendsburg fahren statt RE-Zügen nun Busse. Der Fernverkehr wird ebenfalls teils durch Busse ersetzt oder über Kiel umgeleitet.

Nach der Kollision in dem Ort Alt Duvenstedt müssen rund 300 Meter Gleis erneuert, die Oberleitung instandgesetzt und die Technik des Bahnübergang ausgetauscht werden. Diese Arbeiten können laut der Deutschen Bahn erst beginnen, wenn Zug und Sattelschlepper von der Strecke geräumt wurden. Diese Arbeiten waren am Mittwochmittag in vollem Gange, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte.

Auch in Bayern gab es am Mittwochmorgen einen Unfall auf einem Bahnübergang - beim Vorfall in der Nähe von Ingolstadt kam eine Autofahrerin allerdings mit leichten Verletzungen davon. Die Zahl der Unfälle an Bahnübergängen ist in Deutschland zuletzt tendenziell gesunken. 140 solcher Ereignisse gab es nach den jüngsten Zahlen der Deutschen Bahn im Jahr 2016. 2002 waren es noch fast 300 gewesen. (dpa)

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