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Panorama: Zwei Alaska-Flugzeuge wiesen ähnliche Schäden wie Unglücksmaschine auf

Die amerikanische Fluggesellschaft Alaska Airlines hat zwei MD-80-Jets aus dem Verkehr ziehen müssen. An den Flugzeugen waren ähnliche Schäden am Höhenruder wie bei der Unglücksmaschine entdeckt worden, die am 31.

Die amerikanische Fluggesellschaft Alaska Airlines hat zwei MD-80-Jets aus dem Verkehr ziehen müssen. An den Flugzeugen waren ähnliche Schäden am Höhenruder wie bei der Unglücksmaschine entdeckt worden, die am 31. Januar bei Los Angeles ins Meer gestürzt war. Wie berichtet, hatte keiner der 88 Insassen das Unglück überlebt. Von der jetzt angeordneten Überprüfung sind weltweit über 1100 Flugzeuge der Modellreihe betroffen. Sieben davon stehen bei der deutschen Ferienfluggesellschaft Aero Lloyd im Einsatz.

Nach der Bergung von Teilen der abgestürzten Maschine waren Schäden im mechanischen Antrieb des Höhenruders festgestellt worden. Ein verklemmtes Höhenruder gilt als Ursache dafür, dass der Unglücksjet auf dem Flug von Puerto Vallarta (Mexiko) nach San Francisco vor einer geplanten Notlandung in Los Angeles senkrecht in den Pazifik stürzte.

Bei einer Überprüfung von 31 weiteren Maschinen der Modellreihe durch Alaska Airlines wurden am Donnerstagmorgen an zwei Flugzeugen in Seattle und Portland ähnliche Beschädigungen entdeckt. Die beiden Jets wurden erst 1997 gebaut, fünf Jahre später als die verunglückte MD-80. Die betroffenen Teile wurden zur weiteren Untersuchung demontiert.

Der Boeing-Konzern, von dem die Herstellerfirma McDonnell Douglas übernommen wurde, hatte bereits am Mittwoch die vorsorgliche Kontrolle der Höhenruder-Mechanik während der regulären Wartungen empfohlen. Das gilt für alle Modelle der Flugzeugfamilie, vom Grundmuster Douglas DC9 über die Baureihen MD-80 und MD-90 bis hin zur neuen Boeing 717. Nach den jüngsten Feststellungen hat die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA die Überprüfung von weltweit über 1100 Jets innerhalb von drei Tagen angeordnet. Allein bei American Airlines sind 284 Maschinen betroffen. Vizepräsident Bob Baker verwies auf den bisher außerordentlichen Sicherheitsstandard der MD-80 und regelmäßige Kontrollen der Ruder in weit kürzeren Intervallen als vorgeschrieben.

Das Luftfahrtbundesamt hat gestern auf Grundlage der Boeing-Empfehlung eine Lufttüchtigkeitsanweisung zur Kontrolle der in Deutschland zugelassenen Maschinen der Modellreihe erlassen. Einziger Betreiber ist hier die Ferienfluggesellschaft Aero Lloyd, die vier ihrer sieben MD-83 während der Wintermonate an Luftverkehrsgesellschaften in den USA und der Karibik vermietet hat. Der erste der drei verbliebenen Jets wurde bereits am Donnerstag untersucht, wobei sich keine Beanstandungen ergaben, teilte ein Firmensprecher mit. Das zweite Flugzeug befand sich gestern in der Überprüfung, die dritte MD-83 soll heute kontrolliert werden.

Wie berichtet, hatte am 26. Dezember die Besatzung eines Aero Lloyd-Jets den Start in München abbrechen müssen, nachdem sich ein Höhenruder verklemmt hatte. Der Schaden wird bisher aber nicht mit dem Unglück von Los Angeles in Verbindung gebracht, sondern auf eine Boe des Orkans zurückgeführt, der an diesem Tag über Deutschland tobte. Dennoch sind seitdem bei der Fluggesellschaft vor jedem Start besondere Kontrollen eingeführt worden.

Rainer W. During

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