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Prinz Andrew, Herzog von York

© dpa/AP/David Parker/Dail Mail Pool

Update

Verwicklung in Epstein-Affäre: Prinz Andrew tritt von öffentlichen Aufgaben zurück

Der Sohn der Queen kann seine Verbindung zum mutmaßlichen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein nicht schlüssig erklären. Jetzt ziehen die Royals die Konsequenz.

Der britische Prinz Andrew (59) nimmt wegen seiner Verwicklung in den Epstein-Skandal vorerst keine offiziellen Aufgaben für die britische Königsfamilie mehr wahr. Das teilte der zweitälteste Sohn von Königin Elizabeth II. am Mittwochabend mit.

Ihm sei klar geworden, „dass die Umstände meiner früheren Verbindung zu Jeffrey Epstein zu einer enormen Störung geworden sind für die Arbeit meiner Familie und die wertvolle Arbeit in den Organisationen und Vereinen, die ich mit Stolz unterstützt habe“, schrieb Andrew. Er habe daher die Queen gebeten, „auf absehbare Zeit“ von seinen Aufgaben zurücktreten zu dürfen. Die Königin habe ihm das gewährt.

Er bereue weiterhin uneingeschränkt seine Verbindung zu Epstein und habe zutiefst Mitgefühl mit den Opfern. „Selbstverständlich bin ich bereit, mit jeder angemessenen Ermittlungsbehörde zusammenzuarbeiten, wenn es notwendig sein sollte“, so Andrew.

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Der Royal, der schon länger wegen seiner Freundschaft mit Epstein in der Kritik steht, geriet in den vergangenen Tagen immer weiter unter Druck. Epstein, der sich Anfang August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen hatte, war aktuell erneut wegen sexuellem Missbrauchs Minderjähriger angeklagt. Er soll seine Opfer auch zur Prostitution gezwungen haben.

Prinz Andrews langjährige Verbindung zu Epstein

  • 2015 wurde bekannt, dass eines der Missbrauchsopfer Epsteins ausgesagt hatte, mehrmals zum Sex mit Prinz Andrew gezwungen worden zu sein. Der Buckingham Palace bestreitet dies kategorisch.
  • 2011 musste Prinz Andrew einen Posten als Sonderbeauftragter für den Außenhandel aufgeben wegen seiner fragwürdigen Verbindung zu Epstein.
  • In einem BBC-Interview am vergangenen Wochenende hatte Andrew versucht, sich zu rechtfertigen, geriet aber stattdessen noch stärker in die Kritik.

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Nach der Ausstrahlung des Interviews, das allgemein als desaströs aufgefasst wurde, waren immer mehr Unternehmen und Universitäten von dem Mitglied des britischen Königshauses abgerückt. So erklärte etwa die Studierendenvereinigung der Huddersfield University in Nordengland, sie wollten Prinz Andrew nicht mehr als Schirmherr. „Wir sollten nicht von einem Mann mit Verbindung zu organisiertem sexuellen Kindesmissbrauch repräsentiert werden“, hieß es.

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In dem Interview behauptete der Prinz, keinerlei Hinweise auf Missbrauch im Umfeld Epsteins wahrgenommen zu haben und ihn auch nicht besonders gut gekannt zu haben. Er räumte aber ein, dass der Investmentbanker Epstein Gast etwa beim 18. Geburtstag seiner Tochter gewesen sei.

Der Zweifel an der Glaubwürdigkeit Prinz Andrews weckte unter anderem ein Brief seines ehemaligen Privatsekretärs an die Tageszeitung „Times“, darin heißt es, Andrew habe Epstein Anfang der 1990er Jahre kennengelernt. Der Prinz hatte der BBC aber gesagt, er habe Epstein erstmals 1999 getroffen.

Nach dem Tod Epsteins im August ließ ein Richter in New York, der eigentlich nur das erneute Strafverfahren gegen ihn formell einzustellen hatte, Opfer des mutmaßlichen Sexualstraftäters sprechen. Sie äußerten auch Wut darüber, dass er sich durch seinen Suizid der Verantwortung für seine Taten entzog. Laut der Anklageschrift hatte der Multimillionär zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen Missbrauchsring aufgebaut und Hunderte minderjährige Mädchen sexuell missbraucht haben.

Epsteins Privatjet, mit dem auch Ex-US-Präsident Bill Clinton, der heutige Präsident Donald Trump und eben Prinz Andrew geflogen waren, wurde „Lolita Express“ genannt. (AFP, dpa, Tsp)

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