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Der CSD in Berlin zieht jede Jahr Tausende Feiernde an. "Danke für nix" lautete der Party-Slogan im vergangenen Jahr.

© dpa

Christopher Street Day in Berlin: Der CSD positioniert sich gegen Rechts

"Mehr von uns – jede Stimme gegen Rechts" lautet das Motto in diesem Jahr. Der Slogan wurde aus mehr als 200 Ideen ausgewählt.

Mit einer doppelten Botschaft begleitet der Christopher Street Day (CSD) das Wahljahr 2017: "Mehr von uns – jede Stimme gegen Rechts" lautet das Motto, für das am Donnerstagabend nach längerer Diskussion im Schöneberger Café Ulrichs die Entscheidung fiel. "Wir wollen damit sagen, dass wir präsenter und sichtbarer sein wollen, und gleichzeitig wenden wir uns gegen das rechte Rollback", begründete Tatjana Meyer, Vorstand des Berliner Christopher Street Days, die Entscheidung gegenüber dem Tagesspiegel.

Zu den Alternativen gehörten Vorschläge wie "Untrump the world" oder "Bunt statt braun". Insgesamt knapp 200 Ideen waren eingereicht worden (hier eine Übersicht über alle Vorschläge) – wesentlich mehr als in den vergangenen Jahren, als es stets nur Vorschläge im zweistelligen Bereich gegeben hatte. 2016 lautete das Motto "Danke für nix". Es sollte damit darauf hingewiesen werden, dass in Sachen Gleichberechtigung noch viel zu tun ist.

Schon seit den 70er Jahren gehen am Christopher Street Day weltweit Homosexuelle, Bisexuelle und Transgender für ihre Rechte auf die Straße. Mit bunten Fahnen und schillernden Kostümen wird durch die Städte gepilgert, gefeiert, sich ausgetauscht, diskutiert und ein Statement gesetzt. Auch nach mehr als fünf Jahrzehnten gibt es immer noch Themen, für die demonstriert werden kann. So werden am 22. Juli auch in Berlin wieder Paradewagen, Tänzer und Musiker die Straßen dominieren

Besonders auffällig bei den diesjährigen Vorschlägen ist, dass viele davon ein sehr ernstes Anliegen verfolgen. "Ich denke, dass die Themen wegen der nahen Wahlen und dem Rechtsruck im Land automatisch politischer als sonst formuliert wurden", sagt Tatjana Meyer. Auch im vergangen Jahr hätten politische Themen eine Rolle gespielt, die Forderungen seien aber weniger konkret gewesen als dieses Mal.

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Lilith Grull

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