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Kaputter Steg am Schäfersee in Berlin-Reinickendorf.

© Mike Wolff

Hassverbrechen in Berlin-Reinickendorf: Mann in Frauenkleidern brutal zusammengeschlagen

Weil er Frauenkleider trug, ist ein Mann am Mittwochabend am Schäfersee von einem Männertrio angegriffen worden. Das Opfer erlitt schwerste Gesichtsverletzungen.

An Schäfersee in Reinickendorf hat sich am Mittwochabend ein brutales Hassverbrechen ereignet. Opfer war ein 47-jähriger Mann, der im Zuge der Auseinandersetzung einen Kiefer- und einen Armbruch erlitt und mehrere Zähne verlor.

Der Mann, der laut Polizei aufgrund eines Fetischs Frauenkleider trug, war gegen 18 Uhr am Schäfersee unterwegs. Zwei Männer beleidigten und bedrängten ihn nach Angaben der Polizei wegen seiner Kleidung. Der 47-Jährige war mit einem Messer bewaffnet; als sich die Situation zuspitzte, langte er nach der Waffe.

Eine Passantin konnte zunächst schlichten

Die Angreifer ließen sich davon nicht einschüchtern. Einer der Männer entwaffnete den 47-Jährigen. Eine Passantin, die zufällig Zeugin der Situation wurde, ging dazwischen und trennte die Kontrahenten. Die beiden Angreifer entfernten sich in Richtung Simmelstraße.

Plötzlich trat ein dritter Mann an den 47-Jährigen heran, schlug ihm laut Polizeibericht "unvermittelt mit großer Gewalt ins Gesicht" und fügte ihm die schweren Verletzungen zu. Der 47-Jährige stürzte zu Boden. Später wurde er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Polizeilicher Staatsschutz ermittelt

Der Polizeiliche Staatsschutz führt die Ermittlungen. Die Zeugin konnte die Täter beschreiben: Es soll sich um drei junge Männer zwischen 20 und 30 handeln. Zwei der Täter sollen "südländisch" aussehen und mit etwa 1,75 Meter durchschnittlich groß sein. Beide trugen die dunklen Haare kurz geschnitten. Der dritte Mann war schlank, hatte kurze gelbblonde Haare und sah laut Polizei "mitteleuropäisch" aus. Er war derjenige, der dem 47-Jährigen ins Gesicht schlug.

*** In einer ersten Version des Artikels war von einem Übergriff auf einen Transsexuellen die Rede gewesen; die Polizei hatte in ihrem Bericht von einem "transphoben" Übergriff gesprochen. Nach Hinweisen aus der Community und erneuter Rücksprache mit der Polizei hat sich herausgestellt, dass das Opfer offenbar aufgrund eines Fetischs Frauenkleider trug, aber kein Transsexueller ist. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. ***

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