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Fans mit Fanfaren. Der ESC hat eine treue Fangemeinde.

© Oliver Berg/dpa

Mitfiebern in Berlin: Die besten Events zum ESC

Von Lästern mit Nina Queer bis zur Karaokeshow: In Berlin steht der Eurovision Song Contest im Zeichen des Regenbogens. Das sind die besten ESC-Events.

Schöneberg

Eigentlich soll der Eurovision Song Contest ja eine explizit unpolitische Veranstaltung sein, aber die diesjährigen Umstände zeigen mal wieder, wie eng Weltgeschehen und Schlagerrummel miteinander verknüpft sein können: Das Gastgeberland Ukraine verwehrte der russischen Teilnehmerin Julia Samoilowa die Einreise, weil die unerlaubt die Krim besuchte – ein kalkulierter Eklat?

Und in Berlin laden jetzt sogar Grünen-Politiker zur ESC-Sause. Bei der wollen sie sich allerdings nicht mit Russland solidarisieren, sondern unter dem – ebenfalls politischen – Motto des ESC 2017 feiern: „Celebrate Diversity“. In der Grunewaldstraße 8 in Schöneberg veranstalten die Bundestagsabgeordnete Lisa Paus und Kollegen der parteinahen Gruppe Queergrün ab 19 Uhr ein Public-Viewing unter freiem Himmel mit Karaoke-Warm-up. Ob die Diversität auch so weit geht, dass man Politiker anderer Parteien treffen wird, wird sich vor Ort zeigen. Absolut akzeptiert, nein, sogar erwünscht ist Selbstverpflegung. Am besten schon mal den Prosecco vorkühlen.

Mitte

Der Alexanderplatz war schon öfter Schauplatz roher Gewalt und homophober Attacken – zum Eurovision Song Contest steht er aber ganz im Zeichen der Regenbogenfahne. Im Münchner Hofbräuhaus moderiert die Travestiekünstlerin Nina Queer den Abend und es ist damit zu rechnen, dass nicht nur Deutschland dabei schlecht wegkommt, denn das Motto lautet „Nina Queer beschimpft die Nationen“ – ein seit 15 Jahren bewährtes ESC-Format.

Der Eintritt kostet 10 Euro, um 19 Uhr geht’s los – zunächst mit ESC-Evergreens, aufgelegt von Magic Magnus und DJ Leberwurst. Ab 21 Uhr wird dann bis zum Ende der Übertragung gegen Mitternacht gelästert und gelacht. Und zwar in großer Runde: Bis zu 4000 Gäste passen ins Hofbräuhaus in der Karl-Liebknecht-Straße 30. Die Show wird auf sechs Kinoleinwänden und zehn Flatscreens übertragen.

Friedrichshain

Der ESC und Karaoke gehören zusammen wie Sid und Nancy, wie Marianne und Michael, wie Amy Winehouse und Wodka. Deshalb darf eine Party in Berlins vielleicht berühmtester Karaokebar Monster Ronson’s in der Warschauer Straße 34 natürlich nicht fehlen. Hier tummeln sich ohnehin schon Menschen aus aller Welt, an diesem Abend soll es aber richtig bunt werden. Ausdrücklich eingeladen sind „Außerirdische, Freaks und Meereslebewesen“. Die bekommen ab 20 Uhr unter anderem Burlesque-Performances geboten. Und in den Clubs des nahe gelegenen RAW-Geländes kann man sich dann von Schlager und Schmachtfetzen erholen.

Kreuzberg

Wetteroptimisten trauen sich vielleicht ins Freiluftkino Kreuzberg, das ESC-Fans mit „Transvestiten, Sekt-Mate, Zigaretten und Käseigel“ lockt. Unter dem Motto „Kreuzberg schaltet nach Kiew“ laden die Veranstalter ab 19.15 Uhr unter freiem Himmel bei 21 Grad und hoffentlich ohne Regenschauer zum Mitfiebern mit Levina ein. Moderiert wird der Abend von Inge Borg und Gisela Sommer vom Schwuz – denn auch für große Fans sei der ESC laut Veranstalter nur mit diesen beiden Stimmungskanonen erträglich.

Der Eintritt ist frei, deswegen dürfen aber keine Getränke und Speisen mitgebracht werden. Und wer sichergehen möchte, reinzukommen, sollte früh dran sein – Reservierungen sind nicht möglich.

Neukölln

Manchmal hilft nur noch lachen, etwa bei der fünften herzzerreißenden ESC-Arie oder dem zweifelhaften Punktekampf am Ende des Abends. Warum also nicht zu den Humor-Experten ins Comedy Café Berlin in der Roseggerstraße 17? Dort können sich internationale ESC-Fans ab 19.30 Uhr zur englischsprachigen Moderation von Stand-up-Comedian Daniel-Ryan Spaulding gegenseitig zu den Tops und Flops ihrer Länderkandidaten gratulieren, selbst Punkte verteilen, Snacks knabbern und alles erfahren, was sie noch nie über den Liederwettbewerb wissen wollten.

Unterstützt wird Spaulding passenderweise von fünf Sidekicks, darunter eine italienisch-australische Diva und der ausdrücklich eingeladene russische Comedian Alex Upatov. So geht Völkerfreundschaft! An der Tür werden acht Euro fällig, Studierende dürfen für sechs Euro mitlachen.

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