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Queer auch zu Weihnachten.

© Tsp

Queeres zu Weihnachten: Unsere Geschenketipps für die LGBTI-Community

Noch nichts zu Weihnachten besorgt? Das Queerspiegel-Team gibt Tipps für Geschenke, die alle unterm Regenbogen erfreuen.

Streng genommen ist natürlich nicht Weihnachten, sondern der CSD der höchste Feiertag für alle Menschen unterm Regenbogen. Schenken und beschenkt werden macht trotzdem immer Spaß. Hier ein paar Ideen aus der Queerspiegel-Redaktion.

Vasen und Teller ganz sportlich

Benjamin Patch wünscht sich, dass mehr Sportler*innen künstlerisch aktiv sind. Der queere BR-Volleys-Spieler hat selbst eine kleine Werkstatt im Tiergarten, in der er Töpferware anfertigt. Vor allem Tassen, Vasen, Teller und Schüsseln, aber auch einige Skulpturen hat er im Angebot.

[Lesen Sie aus unserem Tagesspiegel Plus-Angebot hier ein Porträt über Benjamin Patch.]

Sämtliche Anfragen und Bestellungen nimmt Patch über seinen Instagram Account entgegen, wo er und weitere Künstler*innen gemeinsam ihre handgemachten Produkte verkaufen. Diese eignen sich nicht nur hervorragend als Weihnachtsgeschenk, sondern erfüllen auch noch einen guten Zweck: Die gesamten Einnahmen gehen nämlich seit Beginn der Coronakrise an bedürftige Personen und die Black Lives Matter Bewegung. Inga Hofmann

Benjamin Patch beim Töpfern.
Benjamin Patch beim Töpfern.

© privat

Lesestoff für den Nachwuchs

Gute queere Jugendbücher gibt es immer mehr - ein Beispiel ist das in diesem Jahr erschienene „Kampala - Hamburg“ des deutsch-niederländischen Autors Lutz van Dijk (Querverlag, Berlin 2020, 192 S., 12 €). Er erzählt dort die Geschichte von zwei Davids. Der eine lebt in Kampala der Hauptstadt Ugandas, und muss fliehen, weil er wegen seines Schwulseins dort akut gefährdet ist. Der andere ist Hamburger und ist gerade bei seiner Schwester eingezogen - auch er auf der Flucht, allerdings „nur“ vor seinen Eltern.

Bald kreuzen sich ihre Lebenswege - klar - online, und David aus Hamburg versucht David aus Kampala zu unterstützen, sich auf den Weg nach Europa zu machen. Das ist packend beschrieben, und weil van Dijk selber in Südafrika lebt, gelingt ihm gerade die Geschichte des Davids aus Uganda ziemlich authentisch. Bestens geeignet als Geschenk für die Nichten und Neffen - und natürlich auch für alle Erwachsenen. Tilmann Warnecke

So sieht der Kalender von Rory Midhani aus.
So sieht der Kalender von Rory Midhani aus.

© promo/Rory Midhani

Ein Kalender, der queeres Leben feiert

Dieses Jahr hatte es in vielerlei Hinsicht in sich.  Bleibt zu hoffen, dass das kommende Jahr spätestens nach der Impfung besser wird. Einen queeren kreativen Hoffnungsschimmer könnten die Bilder des Künstlers Rory Midhani in eure Zimmer bringen: Sein Kalender für 2021 ist eine Zusammenstellung aus zwölf Gemälden und begleitet durch das Jahr.

„Jedes Kunstwerk feiert auf eine Weise queeres oder trans Leben“, erzählt Midhani, „manche sind frech und manche süß.“ Der Kalender eignet sich gut als Geschenk zu Weihnachten, aber auch zum Geburtstag oder einfach so - ganz egal! Erwerben kann man ihn – gemeinsam mit Postkarten und Prints - im Onlineshop oder aber in einigen lokalen Läden wie Other Nature (Mehringdamm 79) und Let it Bleed (Oranienstraße 194). Für Queerspiegel-Leser*innen gibt es bis zum Jahresende übrigens zehn Prozent Rabatt mit dem Code TAGESSPIEGEL. Inga Hofmann

US-Fußballstar Megan Rapinoe.
US-Fußballstar Megan Rapinoe.

© Sebastian Gollnow/dpa

Erinnerungen einer Weltmeisterin

„Mich zu outen war die beste Entscheidung meines Leben, und ich bin überzeugt, dass ich seither besser spiele.“ Das schreibt US-Fußball-Star Megan Rapinoe in ihrer kürzlich erschienen Autobiografie „One Life“ (Goldmann Verlag, München 2020, 252 S., 20 €). Nach dem Outing gab es keine negativen Reaktionen, sie behielt ihre Sponsorenverträge und bekam von vielen Menschen Zuspruch - nur ihre Mutter war zunächst besorgt.

Doch Rapinoe ist sich sicher, dass die Offenheit ihr zu mehr Freiheit auf dem Platz verholfen hat. Sie führte auch zu mehr Engagement abseits davon. So trat die 1985 geborene Fußballerin fortan für LGBTI-Rechte im Sport ein, zögerte im September 2016 aber auch nicht, genau wie Colin Kaepernick beim Abspielen der US-Hymne aus Protest gegen rassistische Polizeigewalt niederzuknien. Was zu ihrer Überraschung extrem feinselige Reaktionen zur Folge hatte. Das ging sogar so weit, dass die Nationaltrainerin Jill Ellis sie monatelang kalt stellte.

[Mehr Neuigkeiten aus der queeren Welt gibt es im monatlichen Queerspiegel-Newsletter des Tagesspiegel – hier geht es zur Anmeldung.]

Rapinoe, die „One Life“ zusammen mit Emma Brockes schrieb, gelingt eine gute Mischung aus Privatem, Sportlichem und Politischem, wobei sie einen sehr direkten mitunter auch appellativen Stil pflegt. Man bekommt einen guten Eindruck von ihrer Jugend im nordkalifornischen Redding, wo sie in einer großen Familie aufwuchs.

Weil der große Bruder Brian Fußball spielte, begannen auch Megan und ihrer Zwillingsschwester Rachael damit. Dass Brian später drogenabhängig wird und immer wieder ins Gefängnis muss, beschreibt Rapinoe ebenso schonungslos wie ihre schweren Zeiten nach Verletzungen (drei Kreuzbandrisse!) oder Trennungen.

Glorreiche Titelgewinne wie bei Olympia in London oder der WM in Frankreich lässt sie noch einmal genüsslich Revue passieren. Allerdings ist es ihr dabei genauso wichtig auf den "Equal Pay"-Prozess aufmerksam zu machen, den das Nationalteam gegen den eigenen Verband anstrengt.

Immer wieder steht Rapinoe auf Bühnen, vor Kameras oder Fans und tritt für Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung ein. Sie ist ein Vorbild, das Mut macht. Es wäre schön, wenn es mehr Sportstars wie sie gäbe. Vielleicht bekommen ja ein paar Männerfußballer ihr Buch zu Weihnachten und lassen sich inspirieren. Nadine Lange

Queerer Schmuck von Queerhaven.
Queerer Schmuck von Queerhaven.

© promo/Queerhaven

Schmuckstücke mit einem guten Zweck

Wer noch auf der Suche nach queeren Schmuckstücken ist, ist bei Queerhaven an der richtigen Adresse. Zu Beginn des Lockdowns im Frühjahr hatte Laura – genau wie viele andere Menschen – mehr Zeit, kreativ zu sein und kam dabei auf die Idee, die Unikate anschließend online zu verkaufen. Zum Beispiel finden sich dort selbst bemalte Ohrringe aus upgecycelten Sushikartons mit der Aufschrift „Gay Hoe“ oder in den Farben der lesbischen Flagge.

Außerdem können Interessent*innen auf der Website Prints und Sticker erwerben, auf denen die Madonna vor der Regenbogenflagge abgebildet ist. „Die Madonna wird auch die Schutzkönigin Polens genannt und die polnische Queer-Community hat sich das ein bisschen angeeignet“, erklärt Laura, „das fand ich toll.“ Der gesamte Erlös der Madonna geht an die polnische Community, die derzeit mit viel Diskriminierung und Angriffen zu kämpfen hat. Inga Hofmann

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