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Mit Regenbogenbrille auch gut gerüstet für einen Online-Pride (Archivbild aus Singapur).

© REUTERS/eline Lim/File Photo

Virtueller „Global Pride“ von Australien bis in die USA: Ein Online-CSD für die ganze Welt

Weltweit fallen viele CSDs wegen der Coronapandemie aus. Am Samstag soll es dafür einen weltweit übertragenen Global Pride im Netz geben.

Das letzte Juni-Wochenende ist weltweit traditionell der Höhepunkt der queeren Pride-Paraden  – schließlich wird dann immer des legendären Stonewall-Aufstandes gedacht, bei dem in der Nacht zum 28. Juni 1969 die queere Emanzipationsbewegung ihren Ausgang nahm. Das soll trotz der Coronapandemie auch in diesem Jahr so sein.

Mehr als tausend CSD-Veranstalterinnen und -Veranstalter weltweit haben sich zu einem „Global Pride“ zusammengetan, der an diesem Samstag und Sonntag online übertragen wird.

24-Stunden-Stream beim Global Pride

Es soll die „größte LGBTI+-Feier aller Zeiten werden“, heißt es auf globalpride2020.org, wo 24 Stunden lang Veranstaltungen aus aller Welt gestreamt werden sollen.

Gerade weil wegen der Coronapandemie hunderte Pride-Feiern ausfallen müssen, sei der Online-Global-Pride eine Möglichkeit, dennoch Diversität und Gleichberechtigung zu feiern: "Covid 19 wird den Pride nicht bezwingen."

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Auch der Berliner CSD – der mit einem Grußwort beim Global Pride vertreten ist – findet 2020 vor allem online statt. Allerdings erst Ende Juli: Der Termin ist seit mehreren Jahren auf diesen späteren Zeitpunkt verschoben. An diesem Samstag will allerdings ein alternativer CSD als dezidiert politische Demonstration in Berlin auf die Straße gehen – mit Abstandsregeln bei 2020.

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Für den Global Pride haben sich bereits zahlreiche Staats- und Regierungschefs angesagt: darunter Kanadas Premierminister Justin Trudeau, Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg und auch der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden.

Die Bundesregierung ist mit Jens Spahn vertreten

Nicht ganz so ranghoch ist die Bundesregierung vertreten: mit Jens Spahn (CDU) tritt aber immerhin der Gesundheitsminister auf.

Die eigentlichen Stars dürften aber die vielen kleineren Gruppen und Prides werden, die so weltweit auf sich aufmerksam machen. Los geht es am Samstagmorgen um 7 Uhr deutscher Zeit mit den Prides in Australien und Neuseeland – dort ist dann schon Nachmittag und beste Feierzeit.

Es folgen Aktivist*innen und Gruppen aus Asien: den Philippinen etwa, Taiwan, China und Hongkong – und danach Sri Lanka und Indien. Der Bhopal Pride zum Beispiel oder ein trans Ensemble, das den indischen Volkstanz Gidda zeigt – und ein indischer Prinz und HIV-Aktivist, der mit seinem Ehemann über die gemeinsamen Kampf für LGBT-Rechte spricht.

Europa ist am Samstagnachmittag dran

Afghanistan, Pakistan und Irak sind ebenfalls vertreten: Alles Länder, in denen Aktivist*innen oft ihr Leben riskieren, wenn sie für LGBTI-Rechte eintreten.

Europa ist am Samstagnachmittag dran, aus Deutschland treten zum Beispiel die Lesben gegen rechts auf und die CSDs in Mannheim, Bielefeld und Frankfurt. Auch hier fällt auf, dass viele Länder eingebunden sind, in denen ein CSD alles andere als selbstverständlich ist: Albanien etwa, Bosnien, Ukraine und Weißrussland. Die queere Weltreise endet am Abend in den USA.

Gastgeber ist der Sänger und Tänzer Todrick Hall, vielen auch bekannt als Jury-Mitglied in Ru Paul’s Drag Race. Und ein Pride wäre kein Pride ohne viel Musik: Neben Acts wie Mel C, Jake Shears von den Scissor Sisters und Conchita Wurst ist für jede Stunde die Perfomance eines George-Michael-Songs angekündigt. Denn zum Demonstrieren gehört auch immer Feiern dazu – selbst wenn es in der Online-Übertragung im eigenen Wohnzimmer ist.

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