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TIPPS FÜR BULGARIEN LESEN & REISEN: Tagesetappen zwischen 45 und 70 Kilometern

Reisebücher & Reiseführer

ANREISE

Bulgaria Air fliegt sechsmal in der Woche nonstop von Berlin-Tegel nach Sofia. Ticketpreise zwischen 200 und 300 Euro.

VERANSTALTER

Die beschriebene Tour wird unter dem Motto „Bulgarische Impressionen“ als achttägige geführte Gruppenfahrt von Eurobike angeboten. Kosten: 698 Euro pro Person im Doppelzimmer mit Halbpension, Einzelzimmerzuschlag 175 Euro. Übernachtung in gepflegten Hotels mit ausreichendem Komfort, teilweise mit Wellnessbereich. Unterwegs werden landestypische Restaurants aufgesucht, die bulgarische Spezialitäten anbieten. Weitere Starttermine in dieser Saison:

10. Juli und 11. September. Informationen im Internet: www.eurobike.at

ROUTE

Die Strecke führt durch das westliche Bulgarien. Start in Sofia, dann durchs Balkangebirge bis Gabrovo, weiter südlich bis Plovdiv, anschließend ins Rhodopengebirge. Das Ziel ist Welingrad. Ein Teil der Strecke wird per Bus zurückgelegt. Die Tagesetappen per Rad sind etwa 45 bis 70 Kilometer lang.

FAHRRÄDER

Aluräder mit Zwölf-Gang-Schaltung können bei Eurobike gemietet werden. Preis: 65 Euro

LITERATUR

Ausführlich: Baedeker Reiseführer Bulgarien, Juli 2009, 19,95 Euro

AUSKUNFT

Bulgarisches Fremdenverkehrsamt Frankfurt, Telefon: 069 / 29 52 84, E-Mail: d.slavov@web.de

Sehnsucht nach dem Orient

Insgesamt vier Mal reiste die Schweizer Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach in den Jahren 1933 bis 1939 in den Orient, um, wie sie selbst schrieb, „die Sehnsucht nach dem Absoluten“ zu spüren. Nicht das Abhaken irgendwelcher Sehenswürdigkeiten war ihr Ziel, sondern das Kennenlernen der Fremde, das Trennende und das Verbindende. Reisen war für Annemarie Schwarzenbach das ganze Gegenteil vom klassischen Massentourismus all inclusive. „Die Reise aber“, schrieb die Reporterin, „die vielen als ein leichter Traum, als ein verlockendes Spiel, als die Befreiung vom Alltag, als Freiheit schlechthin erscheinen mag, ist in Wirklichkeit gnadenlos, eine Schule, dazu geeignet, uns an den unvermeidlichen Ablauf zu gewöhnen, an Begegnen und Verlieren, hart auf hart.“ Der Herausgeber Walter Fähnders hat 22 Texte aus den Jahren 1933 bis 1940 zusammengestellt, diese aber nicht chronologisch, sondern topographisch angeordnet. So entsteht „eine Art imaginärer Reise“, die von Istanbul über Damaskus, Bagdad und Teheran zu den Ruinen von Persepolis und schließlich durch die Wüsten Turkestans bis an den Hindukusch führen. Die Texte haben nichts von ihrem Charme verloren, sie sind sehr subjektiv, und die Autorin wirkt ansteckend mit ihrer Neugier, ihrer Sehnsucht und ihrer Wissbegierde. In einem Brief an Erich Maria Remarque schrieb Annemarie Schwarzenbach 1933: „Diese fernen Gegenden sind genau gemacht, um uns zittern zu lassen vor allem, was man nur ahnt und was einen doch angeht.“ Herausgekommen ist ein schönes und nachdenklich machendes Buch.Stefan Berkholz

Am kommenden Mittwoch wird der Herausgeber Walter Fähnders das Buch im Literaturforum im Brecht-Haus, Chausseestraße 125, vorstellen. Beginn: 20 Uhr.







— Annemarie Schwarzenbach:
Orientreisen. Reportagen aus der Fremde. Edition Ebersbach, Berlin 2010, 192 Seiten,

19,80 Euro

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