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Es wäre die vorletzte: Israels Polizei erhält mutmaßliche Leiche weiterer Hamas-Geisel
Israel lässt im Gazastreifen gefundene sterbliche Überreste untersuchen + Papst ruft im Libanon zum Frieden in Nahost auf + Wadephul fordert Israel und Hamas zur Einhaltung der Waffenruhe auf + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Israelische Polizei: Mutmaßliche Leiche von weiterer toter Hamas-Geisel erhalten
Die israelischen Sicherheitskräfte haben mutmaßlich die sterblichen Überreste einer der letzten verbliebenen toten Hamas-Geiseln erhalten. Der Sarg werde derzeit zum nationalen Zentrum für Rechtsmedizin eskortiert, teilte die israelische Polizei am Dienstag mit. Dort solle der Leichnam identifiziert werden.
Das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach nicht explizit von der Übergabe einer toten Geisel, bestätigte aber den Erhalt von „im Gazastreifen gefundenen Überresten“ durch das Rote Kreuz. Sollte sich herausstellen, dass es sich um eine der beiden getöteten Geiseln handelt, deren Übergabe noch aussteht, verbliebe nur eine tote Geisel in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen.
Bei den zunächst verbliebenden zwei Opfern handelt es sich um den 24 Jahre alten israelischen Polizisten Ran Gvili und den 43 Jahre alten thailändischen Landarbeiter Sudthisak Rinthalak. Beide wurden bei dem Überfall der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 getötet, ihre Leichen wurden in den Gazastreifen verschleppt.
Die Hamas hätte im Zuge des Waffenruheabkommens mit Israel neben den letzten 20 noch lebenden Geiseln eigentlich bereits vor anderthalb Monaten auch alle 28 toten Geiseln an Israel übergeben sollen. Israel wirft den Islamisten vor, die Herausgabe absichtlich zu verzögern. (dpa)
Bericht: Journalist bei Angriff im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen ist einem Medienbericht zufolge ein palästinensischer Journalist getötet worden. Ein weiterer Journalist sei bei dem Drohnenangriff in Chan Junis im Süden des Küstenstreifens verletzt worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe den Bericht.
Laut Wafa handelte es sich bei dem Getöteten um den Journalisten Mahmoud Wadi. Nach örtlichen Medienberichten hatte der Palästinenser bei seiner Arbeit für verschiedene Medien auch eine Drohnenkamera eingesetzt.
Laut Informationen des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) sind seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zwei Jahren mehr als 200 Journalisten im Gazastreifen getötet worden. Seit dem 10. Oktober herrscht eine Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas, es kommt aber dennoch immer wieder zu tödlichen Vorfällen. Israel hat Journalisten im Gazastreifen mehrfach vorgeworfen, sie seien für die Hamas im Einsatz gewesen. (dpa)
Israel wirft Hisbollah Ermordung von vier Libanesen vor
Israel hat der libanesischen Hisbollah vorgeworfen, sie habe mehrere Libanesen ermordet, weil diese eine Mitverantwortung der Miliz für eine verheerende Explosion im Beiruter Hafen im Jahre 2020 hätten aufdecken können. Die Opfer hätten enthüllen können, dass die Explosion durch die Lagerung hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat durch die Hisbollah verursacht worden sei, hieß es in einer Mitteilung der israelischen Armee.
Insgesamt seien bis Februar 2021 vier Personen ermordet worden, darunter Journalisten und Mitarbeiter des libanesischen Zolls, teilte das Militär mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Hisbollah hat eine Verantwortung für die Explosion in der Vergangenheit zurückgewiesen.
Die Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 hatte über 200 Menschen das Leben gekostet. Es gab 6.000 Verletzte und es wurden ganze Stadtteile zerstört. Die Ursache: Hunderte Tonnen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat, die über Jahre ohne Sicherheitsvorkehrungen gelagert worden waren. Die Explosion war eine der größten nichtnuklearen Explosionen weltweit.
Bis heute wurde niemand für die Explosion zur Rechenschaft gezogen. Die Aufarbeitung stockt vor allem wegen politischer Einflussnahme, Justizblockaden und massiver Korruption. Verantwortliche entziehen sich Ermittlungen, Richter werden behindert. Anfang des Jahres kündigte die Regierung einen neuen Anlauf zu Ermittlungen an. Dazu trug auch die Schwächung der politisch mächtigen Hisbollah durch den Krieg mit Israel bei, weil sie jahrelang Fortschritte bei den Untersuchungen verhindert hatte. (dpa)
Netanjahu fordert Pufferzone bis Damaskus
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erwartet von Syrien die Einrichtung einer „entmilitarisierte Pufferzone“, die von der Hauptstadt Damaskus bis zu den von Israel annektierten Golanhöhen reichen soll. Das sagte Netanjahu in einer Videobotschaft beim Besuch von Soldaten in einer Klinik, die kürzlich bei einem Einsatz in Syrien verletzt worden waren.
Nach dem Sturz des früheren Langzeitherrschers Baschar al-Assad hatte Israel Soldaten in die von den UN kontrollierte Pufferzone zwischen den von Israel annektierten Golanhöhen und syrisch kontrolliertem Gebiet verlegt, darunter auch auf die syrische Seite des Bergs Hermon. Israels Armee bleibe in dieser Pufferzone, „um die Sicherheit der israelischen Bürger zu gewährleisten“, sagte Netanjahu weiter. Ausläufer der Pufferzone liegen rund 50 Kilometer von Damaskus entfernt.
Nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober sei Israel entschlossen, sich vor Angriffen aus grenznahen Gebieten zu schützen und zu verhindern, dass sich dort Israel feindlich gesinnte Extremisten ansiedelten. Zudem wolle Israel auch die religiöse Minderheit der Drusen im Nachbarland schützen, die Israel als Verbündete sieht. Israels Armee greift regelmäßig Ziele in Syrien an, laut eigenen Angaben etwa um Waffenlager oder militärisches Gerät zu zerstören.
Netanjahu: Vereinbarung mit Syrien möglichEine Vereinbarung mit Syrien sei möglich, betonte der israelische Regierungschef zugleich. Voraussetzung sei aber das Verständnis für Israels „Grundsätze“. (dpa)
Palästinenser: Israels Armee tötet drei Menschen in Gaza
Israels Militär hat palästinensischen Angaben zufolge trotz geltender Waffenruhe erneut mehrere Palästinenser im Gazastreifen getötet. Insgesamt seien drei Personen an drei verschiedenen Orten durch israelische Schüsse oder Angriffe aus der Luft ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die israelische Armee sagte auf Anfrage, sie gehe den Berichten nach.
Tödliche Zwischenfälle trotz WaffenruheSeit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober gibt es immer wieder einzelne tödliche Zwischenfälle im Gazastreifen. Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge bereits mehrfach Personen getötet, die vom Militär kontrolliertes Gebiet jenseits der sogenannten „gelben Linie“, hinter die sich die israelische Armee als Teil der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hat, betreten und sich dort Soldaten genähert haben sollen.
Die drei nun ums Leben Gekommenen sollen palästinensischen Angaben zufolge jedoch in Gebieten, in der die Terrororganisation Hamas die Kontrolle hat, getötet worden sein. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
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Israelisches Militär tötet drei Personen im Gazastreifen
Grabungen nach letzten beiden Geisel-Leichen dauern an
Mehr als zwei Jahre nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 befinden sich immer noch zwei tote Geiseln im Gazastreifen. Es handelt sich dabei um die sterblichen Überreste eines israelischen Polizisten und eines thailändischen Landarbeiters. Im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas graben die mit der Hamas verbündete Palästinensermiliz Islamischer Dschihad, das Internationale Rote Kreuz und ägyptische Arbeiter auch am 1. Dezember nach den Leichen.
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