
© dpa/Tatan Syuflana
Für mögliche Friedensmission: Indonesien bereitet 20.000 Soldaten für Gazastreifen vor
260 Siedler-Angriffe auf Palästinenser im Westjordanland im Oktober + Frau bei israelischem Drohnenangriff getötet + Russland legt im UN-Sicherheitsrat eigene Gaza-Resolution vor + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Indonesien bereitet 20.000 Soldaten für Gazastreifen vor
Der indonesische Präsident Prabowo Subianto hat die Streitkräfte seines Landes angewiesen, 20.000 Soldaten für eine mögliche Friedensmission der Vereinten Nationen (UN) im Gazastreifen bereitzuhalten. Das erklärte Verteidigungsminister Sjafrie Sjamsoeddin am Freitag, wie die Nachrichtenagentur Antara berichtet.
Die Truppe werde darauf vorbereitet, Kriegsopfer zu behandeln, die Grundversorgung wiederherzustellen und beim Wiederaufbau der für das tägliche Leben im weitgehend zerstörten Gazastreifen notwendigen Infrastruktur zu helfen, sagte Sjamsoeddin demnach in einer Rede im Verteidigungsministerium in Jakarta.
Die Beteiligung Indonesiens werde sich auf den Schutz der Zivilbevölkerung und die Unterstützung internationaler Bemühungen zur Sicherung eines dauerhaften Friedens konzentrieren. Es sei noch kein Zeitplan für den Einsatz festgelegt worden, fügte er hinzu. Präsident Prabowo werde die endgültige Entscheidung treffen, sobald die UN ihre Anforderungen präzisierten. (dpa)
UN registriert über 260 Siedler-Angriffe auf Palästinenser im Westjordanland in einem Monat
Das UN-Menschenrechtsbüro hat neue Angriffe radikaler israelischer Siedler auf palästinensische Einrichtungen und Häuser im besetzten Westjordanland verurteilt. Ein Sprecher sprach in Genf von einem Muster wachsender Gewalt gegen Palästinenser. Mehrere Menschen seien bei den Angriffen unter anderem auf eine Milchfabrik verletzt worden. Im Oktober seien mehr als 260 Angriffe registriert worden, mehr als in jedem einzelnen Monat seit 2006.
Israelische Behörden hätten ihre Aktivitäten intensiviert und zerstörten Häuser, beschlagnahmten Besitztümer, beschränkten die Bewegungsmöglichkeiten der Palästinenser immer mehr, während Siedlungen ausgebaut würden und Tausende Palästinenser durch Siedler und das Militär vertrieben würden.
„Die dauerhafte Vertreibung der palästinensischen Bevölkerung innerhalb der besetzten Gebiete kommt einer unrechtmäßigen Umsiedlung gleich, die ein Kriegsverbrechen darstellt. Israels Umsiedlung von Teilen der eigenen Zivilbevölkerung in die von ihm besetzten Gebiete kommt ebenfalls einem Kriegsverbrechen gleich“, sagte der Sprecher. (dpa)
Trotz geltender Waffenruhe ist palästinensischen Angaben zufolge eine Frau im Norden des Gazastreifens bei einem israelischen Drohnenangriff getötet worden. Aus medizinischen Kreisen der Schifa-Klinik hieß es, die Leiche der Palästinenserin sei in das Krankenhaus in der Stadt Gaza gebracht worden. Anwohner erklärten, sie soll bei einem israelischen Drohnenangriff ums Leben gekommen sein. Auch palästinensische Medien meldeten den tödlichen Zwischenfall. Die Hintergründe sind unklar. Eine israelische Armeesprecherin sagte auf Anfrage, ihr sei kein Drohnenangriff in der Gegend bekannt. (dpa)
Israel hat im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens für den Gazastreifen die Leichen von 15 weiteren Palästinensern übergeben. Wie das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis am Freitag mitteilte, seien die sterblichen Überreste bei der 13. bisher erfolgten Übergabe in der Klinik angekommen. Damit steige die Zahl der übergebenen palästinensischen Geiseln auf insgesamt 330. (AFP)
Israelische Armee meldet Tötung von zwei Palästinensern in Westjordanland
Die israelische Armee hat die Tötung von zwei Palästinensern nahe der israelischen Siedlung Karmei Zur im Westjordanland gemeldet. Die beiden Menschen seien „Terroristen“ gewesen, die einen „Terroranschlag“ verüben wollten, erklärte die israelische Armee am Donnerstag. Unterdessen setzten dem palästinensischen Außenministerium zufolge israelische Siedler die Hadschdscha Hamida-Moschee nahe dem Dorf Deir Istija im Norden des Palästinensergebiets in Brand.
Das palästinensische Außenministerium verurteilte den Brandanschlag als Angriff auf „die Heiligkeit von Gebetsstätten“. Das zeige „den tiefsitzenden Rassismus, der die Siedler unter dem Schutz der Besatzungsmacht antreibt“, erklärte das Ministerium in Ramallah. Bilder der Nachrichtenagentur AFP von der Moschee zeigten verbrannte Korane und rußgeschwärzte Wände. Auf einer Wand der Moschee waren außerdem Graffiti zu sehen.
Zuletzt hatte die Gewalt israelischer Siedler gegen die palästinensische Bevölkerung des Westjordanlands zugenommen. Am Mittwoch hatte Israels Armeechef Ejal Samir die Angriffe verurteilt. „Diese Taten stehen im Widerspruch zu unseren Werten, übertreten eine rote Linie und lenken die Aufmerksamkeit unserer Truppen von ihrer Mission ab“, erklärte er. (AFP)
Israelische Armee tötet zwei Palästinenser im Westjordanland
Die israelische Armee hat die Tötung von zwei Palästinensern nahe der israelischen Siedlung Karmei Zur im Westjordanland gemeldet. Die beiden Menschen seien „Terroristen“ gewesen, die einen „Terroranschlag“ verüben wollten, erklärte die israelische Armee am Donnerstag. Unterdessen setzten dem palästinensischen Außenministerium zufolge israelische Siedler die Hadschdscha Hamida-Moschee nahe dem Dorf Deir Istija im Norden des Palästinensergebiets in Brand.
Das palästinensische Außenministerium verurteilte den Brandanschlag als Angriff auf „die Heiligkeit von Gebetsstätten“. Das zeige „den tiefsitzenden Rassismus, der die Siedler unter dem Schutz der Besatzungsmacht antreibt“, erklärte das Ministerium in Ramallah. Bilder der Nachrichtenagentur AFP von der Moschee zeigten verbrannte Korane und rußgeschwärzte Wände. Auf einer Wand der Moschee waren außerdem Graffiti zu sehen.
Zuletzt hatte die Gewalt israelischer Siedler gegen die palästinensische Bevölkerung des Westjordanlands zugenommen. Am Mittwoch hatte Israels Armeechef Ejal Samir die Angriffe verurteilt. „Diese Taten stehen im Widerspruch zu unseren Werten, übertreten eine rote Linie und lenken die Aufmerksamkeit unserer Truppen von ihrer Mission ab“, erklärte er. (AFP)
Hamas übergibt weitere Leiche im Gazastreifen
Die islamistische Terrororganisation Hamas hat im Gazastreifen eine weitere Leiche an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Nach Angaben der Hamas soll es sich um die sterblichen Überreste einer aus Israel entführten Geisel handeln. Die IKRK-Mitarbeiter seien mit einem Sarg auf dem Weg zu Vertretern der israelischen Armee, teilte das israelische Militär mit. In einem forensischen Institut in Tel Aviv muss anschließend die Identität geklärt werden.
Vor der Übergabe befanden sich noch vier tote Geiseln in Gaza, darunter ein aus Israel entführter Ausländer. Die Hamas hatte am Donnerstag erklärt, dass sie die Leiche am selben Tag in Chan Junis im südlichen Gazastreifen gefunden habe. (dpa)
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Israels Generalstabschef verurteilt Siedlergewalt im Westjordanland
Der israelische Generalstabschef Ejal Zamir hat bei einem Besuch im besetzten Westjordanland zuletzt massiv angestiegene Gewalttaten durch radikale israelische Siedler klar verurteilt. „Wir sind uns der jüngsten gewalttätigen Vorfälle bewusst, bei denen israelische Zivilisten Palästinenser und Israelis angegriffen haben“, sagte Zamir nach Angaben der Armee.
„Die israelische Armee wird kriminelles Verhalten einer kleinen Minderheit, das den Ruf der gesetzestreuen Bevölkerung schädigt, nicht tolerieren“, sagte der Militärchef. „Diese Handlungen widersprechen unseren Werten, überschreiten eine rote Linie und lenken die Aufmerksamkeit unserer Truppen von ihrer Mission ab, die Gemeinden zu verteidigen und Einsätze durchzuführen.“ Man sei entschlossen, dieses Phänomen zu stoppen und werden entsprechend handeln, sagte Zamir.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 kam es im Westjordanland auch verstärkt zu Gewalt radikaler Siedler gegen Palästinenser. Auch immer mehr Journalisten werden angegriffen. Der Armee wird immer wieder vorgeworfen, sie gehe nicht entschlossen genug gegen solche Angreifer vor. Es gibt kaum Berichte darüber, dass Siedler nach Attacken zur Rechenschaft gezogen werden. (dpa)
Merkel besucht israelisches Grenzgebiet zum Gazastreifen
Bei ihrer Israel-Reise hat die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel auch das Grenzgebiet zum Gazastreifen besucht. Merkel sei unter anderem auf dem Gelände des Nova-Musikfestivals gewesen, schrieb der deutsche Botschafter Steffen Seibert auf der Plattform X.
Beim Massaker der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober 2023 waren allein auf dem Nova-Festival Hunderte von Besuchern getötet worden. Die israelische Repräsentantin Gail Shoresh habe Merkel vor Ort über die „sexuelle Gewalt an dem schrecklichen Tag“ erzählt, schrieb Seibert.
Der israelische Journalist Amir Tibon habe der Ex-Bundeskanzlerin außerdem den Raum im Kibbuz Nachal Oz gezeigt, in dem er und seine Familie sich während des Massakers 10 Stunden lang versteckt gehalten hatten.
Das renommierte Weizmann-Institut in Israel hatte Merkel am Montag mit einer Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Auf diese Weise würden „ihre beispiellosen Verdienste um die globale Diplomatie und internationale Partnerschaften“ anerkannt, teilte das Institut mit. Grund für die Auszeichnung seien auch ihre „Solidarität und Freundschaft mit Israel“ sowie „ihr entschlossener Kampf gegen Antisemitismus“. (dpa)
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