
© AFP/OMAR AL-QATTAA
Zwei Geiselleichen noch vermisst: Israel lässt im Gazastreifen gefundene sterbliche Überreste untersuchen
Papst ruft im Libanon zum Frieden in Nahost auf + Wadephul fordert Israel und Hamas zur Einhaltung der Waffenruhe auf + Trump warnt Israel vor weiteren Angriffen in Syrien + Der Newsblog.
Stand:
Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 mit etwa 1200 Todesopfern und mehr als 3000 Verletzten führte Israel Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Dabei wurden mehr als 61.000 Menschen getötet. Mitte Oktober 2025 ist eine Waffenruhe in Kraft getreten, im Rahmen eines Abkommens sind die verbliebenen Geiseln der Hamas freigelassen worden. Alle aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten finden Sie in unserem Newsblog.
Hinweis: Angaben der Regierungen und Armeen sowie Bilder und Videos aus der Region lassen sich oft nicht endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten zu vermitteln.
Netanjahus Büro: Israel erhält „Befunde“ aus Gazastreifen
Israel hat nach Regierungsangaben „Befunde“ aus dem Gazastreifen erhalten. Diese seien von Mitarbeitern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz übergeben worden, hieß es in der Mitteilung des Büros von Benjamin Netanjahu. Sie seien im Gazastreifen der Armee übermittelt und im Beisein eines Militärrabbiners in Empfang genommen worden.
In der Mitteilung war - anders als bei früheren Übergaben - nicht explizit die Rede von den sterblichen Überresten einer Geisel. Die islamistische Hamas hatte zuvor die Übergabe der letzte toten israelischen Geisel angekündigt. Sollte sich dies bewahrheiten, befände sich damit noch die Leiche eines am 7. Oktober 2023 aus Israel entführten Thailänders im Gazastreifen.
Anschließend sollten die Befunde in ein forensisches Zentrum des israelischen Gesundheitsministeriums gebracht werden. Nach der Untersuchung sollten dann entsprechend der Ergebnisse die Angehörigen informiert werden.
„Unsere Herzen bei ihnen“Man stehe in ständigem Kontakt mit den Familien der beiden getöteten Geiseln, die sich bis zuletzt noch im Gazastreifen befanden, hieß es in der Mitteilung. „In dieser schweren Stunde sind unsere Herzen bei ihnen.“ Der Einsatz zur Rückführung der Geiseln laufe weiter und werde erst nach Übergabe der sterblichen Überreste des letzten Entführten enden.
Palästinenser: Israels Armee tötet drei Menschen in Gaza
Israels Militär hat palästinensischen Angaben zufolge trotz geltender Waffenruhe erneut mehrere Palästinenser im Gazastreifen getötet. Insgesamt seien drei Personen an drei verschiedenen Orten durch israelische Schüsse oder Angriffe aus der Luft ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die israelische Armee sagte auf Anfrage, sie gehe den Berichten nach.
Tödliche Zwischenfälle trotz WaffenruheSeit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober gibt es immer wieder einzelne tödliche Zwischenfälle im Gazastreifen. Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge bereits mehrfach Personen getötet, die vom Militär kontrolliertes Gebiet jenseits der sogenannten „gelben Linie“, hinter die sich die israelische Armee als Teil der vereinbarten Waffenruhe zurückgezogen hat, betreten und sich dort Soldaten genähert haben sollen.
Die drei nun ums Leben Gekommenen sollen palästinensischen Angaben zufolge jedoch in Gebieten, in der die Terrororganisation Hamas die Kontrolle hat, getötet worden sein. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
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Israelisches Militär tötet drei Personen im Gazastreifen
Grabungen nach letzten beiden Geisel-Leichen dauern an
Mehr als zwei Jahre nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 befinden sich immer noch zwei tote Geiseln im Gazastreifen. Es handelt sich dabei um die sterblichen Überreste eines israelischen Polizisten und eines thailändischen Landarbeiters. Im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas graben die mit der Hamas verbündete Palästinensermiliz Islamischer Dschihad, das Internationale Rote Kreuz und ägyptische Arbeiter auch am 1. Dezember nach den Leichen.
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Hisbollah betont nach Tötung von Militärchef durch Israel Recht auf Vergeltung
Fünf Tage nach der Tötung von Hisbollah-Militärchef Haytham Ali Tabatabai durch Israel hat der Anführer der libanesischen Miliz, Naim Kassem, Vergeltung angekündigt. Tabatabais Tötung sei eine „unverhohlene Aggression und ein abscheuliches Verbrechen“, sagte Kassem am Freitag in einer Ansprache im Hisbollah-Sender al-Manar. Die Hisbollah habe „das Recht zu antworten und wir werden den Zeitpunkt dafür bestimmen“, fügte er hinzu.
Tabatabai habe sich mit vier Beratern auf „eine künftige Aktion“ vorbereitet, als er bei einem israelischen Luftangriff im Süden von Beirut getötet wurde, sagte Kassem weiter. Zuvor hatte die Hisbollah erklärt, dass neben Tabatabai drei weitere Mitglieder der Miliz getötet worden sein. Der Militärchef ist der ranghöchste Hisbollah-Vertreter, der seit Beginn der Waffenruhe vor einem Jahr einem israelischen Angriff zum Opfer fiel. (AFP)
Wieder tödlicher Zwischenfall im Gazastreifen
Trotz der Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es erneut einen tödlichen Zwischenfall gegeben. Israels Armee teilte mit, eine Person habe sich in einem vom Militär kontrolliertem Gebiet im Süden des Gazastreifens Soldaten genähert. Der Palästinenser sei eine unmittelbare Bedrohung für sie gewesen und deshalb aus der Luft angegriffen worden. Die Armee „traf den Terroristen und schaltete ihn aus, um die Bedrohung zu beseitigen“, hieß es.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatte am Morgen einen Toten in dem Ort Bani Suheila im Süden des Küstengebiets gemeldet. Der Mann sei von einer israelischen Drohne getroffen worden. Ähnliche Zwischenfälle mit Toten gibt es seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober immer wieder.
Israels Armee zerstört unterirdische Anlagen in RafahIsraels Armee teilte zudem mit, sie habe neun Tote in einem unterirdischen Komplex im Osten der Stadt Rafah gefunden. Das israelische Militär zerstöre dort unterirdische Infrastruktur unter anderem mit Hilfe von Luftangriffen. Höchstwahrscheinlich seien sie dabei ums Leben gekommen, so die Armee. Sie sprach von Terroristen. Wann genau sie getötet wurden, sagte das Militär nicht.
Laut israelischen Medienberichten haben sich in der Gegend Dutzende bewaffnete Hamas-Mitglieder in Tunneln verschanzt. Verhandlungen über ihre Forderung nach freiem Geleit in Gebiete, die nicht von Israels Armee kontrolliert werden, seien bislang erfolglos geblieben.
Das israelische Militär sagte weiter: „Bislang wurden mehr als 30 Terroristen ausgeschaltet, die versuchten, aus der Untergrund-Terrorinfrastruktur im Osten von Rafah zu fliehen.“ Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
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