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Migranten im Mittelmeer (Archivbild)

© dpa / Francisco Seco/AP/dpa

Update

Rettungseinsatz auf hoher See: 30 Migranten nach Bootsunglück im Mittelmeer vermisst

Der italienischen Küstenwache zufolge konnten 17 Menschen gerettet werden. Das Boot soll sich in lybischen Gewässern befunden haben.

| Update:

Nach einem Bootsunglück mit Migranten im Mittelmeer werden 30 Menschen vermisst. Ein Boot mit insgesamt 47 Menschen an Bord habe sich bereits seit Samstag in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste befunden, wie die italienische Küstenwache am Sonntag mitteilte. 17 Menschen konnten demnach gerettet werden. Der Rettungseinsatz fand außerhalb des italienischen Zuständigkeitsbereichs statt, hieß es weiter.

Das Hilfsprojekt Alarm Phone habe bereits am Samstag sowohl den italienischen als auch den maltesischen und libyschen Behörden gemeldet, dass sich das Boot in Seenot befindet. Die libyschen Behörden, die in diesem Gebiet für die Such- und Rettungsmaßnahmen zuständig gewesen wären, baten den Angaben der Küstenwache zufolge um Unterstützung bei der Rettung. Ein in der Nähe befindliches Handelsschiff begann daher, die Migranten an Bord zu holen. Dabei sei das Boot gekentert.

Die geretteten Menschen würden nun nach Italien gebracht. Zwei der 17 Geretteten benötigten allerdings medizinische Hilfe, weshalb das Schiff zunächst nach Malta fuhr, um sie so schnell wie möglich zur Behandlung an Land zu bringen. Die Suche nach den Vermissten gehe weiter.

Seawatch nannte Schiff „gefährlich überladen“

Die deutsche Hilfsorganisation Seawatch hatte am Samstag auf Twitter berichtet, ihre Mitarbeiter hätten das „gefährlich überladene“ Flüchtlingsboot bei hohem Wellengang von einem Überwachungsflugzeug aus gesichtet. In der Nähe habe sich ein Handelsschiff befunden, das von der Seenotrettungsstelle in Rom die Anweisung erhalten habe, sich mit der libyschen Küstenwache abzustimmen.

Vor zwei Wochen waren bei einer Flüchtlingstragödie vor der Küste der süditalienischen Region Kalabrien mindestens 76 Menschen ums Leben gekommen. Kritiker werfen der italienischen Regierung vor, nicht rechtzeitig eingegriffen zu haben, um die Menschen an Bord des verunglückten Bootes zu retten. (dpa, AFP)

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