Knapp eine Woche nach dem Lynchmord an zwei israelischen Soldaten in Ramallah hat Israel am Mittwoch die Festnahme von acht Palästinensern bekannt gegeben, die an der Tat beteiligt gewesen sein sollen. Im Gaza-Streifen kam es unterdessen zu neuen Unruhen, bei denen mehr als 20 Palästinenser verletzt wurden.
Krieg in Nahost
Trotz neuer Unruhen im Westjordanland und im Gaza-Streifen haben Israel und die Palästinenser am Mittwoch mit der Umsetzung der am Vortag beschlossenen Waffenruhe begonnen. Während sich israelische Soldaten im Gaza-Streifen Straßenschlachten mit Palästinensern lieferten, trafen sich Offiziere und Sicherheitsexperten beider Seiten, um Einzelheiten der beim Krisengipfel im ägyptischen Scharm el Scheich vereinbarten Maßnahmen zur Entspannung der Konflikts zu besprechen.
Auf den Ölmärkten herrscht wegen der Nahostkrise große Unruhe. Am Freitag schwankte ein Barrel Öl (159 Liter) der Marke Brent um die 34 Dollar.
Die Stunde des Hosni Mubarak hat wieder einmal geschlagen. Wenn nichts mehr geht, ist der erfahrene ägyptische Vermittler gefragt.
Er weiss, was das palästinensische Volk will: Marwan Barghouthi, 41-jährig, zog an der Spitze der meist jugendlichen Kämpfer in die bewaffnete Auseinandersetzung mit der israelischen Armee. Er ist der eigentliche Sieger dieser Unruhen, die er mit erstaunlichem taktischen Geschick geleitet hat.
UNO-Generalsekretär Kofi Annan hat am Mittwoch seinen Aufenthalt in Israel und den Palästinenser-Gebieten zwei Mal verlängert, um seine Vermittlungsbemühungen in der Nahost-Krise fortzusetzen. Aus diplomatischen Kreisen in Beirut verlautete, Annan werde nun erst am Donnerstag im Libanon erwartet.
Palästinenser-Präsident Jassir Arafat hat der israelischen Regierung vorgeworfen, "Massaker" am palästinensischen Volk zu begehen und den Frieden nicht zu wollen. Auf dem internationalen Mittelmeer-Forum im mallorquinischen Formentor sagte Arafat, durch den Einsatz des israelischen Militärs seien in den letzten zehn Tagen bereits 113 Palästinenser ("Märtyrer") umgekommen und 2800 verletzt worden.
Ungeachtet einer vereinbarten Waffenruhe sind am Donnerstag bei neuen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und Israeli zwei Menschen getötet worden. Wegen des für Freitag ausgerufenen palästinensischen "Tags des Zorns" wurde mit weiteren blutigen Konflikten gerechnet.
Wie konnte es zu dem Gewaltausbruch in Nahost kommen? Die Antworten fallen verschieden aus, doch nicht alle überzeugen gleichmäßig.
Die Menschen sind oft widersprüchlich. Sie wollen, dass etwas für die Umwelt getan wird, aber sie schimpfen, wenn sie mehr Geld fürs Benzin bezahlen sollen.
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September 2000 wird der israelisch-palästinensische Konflikt, und damit das Kernstück des Nahostkonflikts, vermutlich zu Ende sein. Darauf werden sich die beiden Seiten im neuen Abkommen wohl einigen.
GAZA (cal).Bei seinem historischen Besuch in Gaza hat sich US-Präsident Bill Clinton am Montag in klarer Form zum Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser bekannt.