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Der russische Präsident Wladimir Putin (r) und der Sondergesandte von US-Präsident Trump, Steve Witkoff, vor einem Gespräch in Russland am 11.04.2025.

© ARCHIVBILD/dpa/Gavriil Grigorov

USA legen Russland neuen Ukraine-Plan vor: Witkoff und Kushner treffen Putin in Moskau

Trumps Gesandte kamen Dienstagmittag in Moskau an, um mit Putin über ein Ende des Ukrainekriegs zu verhandeln. Zunächst trafen sie Russlands Unterhändler Kirill Dmitrijew.

Stand:

Der Sondergesandte von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, und dessen Schwiegersohn Jared Kushner wollen am Dienstag in Moskau mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentreffen. Bei dem Gespräch soll es um eine mögliche Beendigung des Kriegs in der Ukraine gehen, wie aus Washington verlautete.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bestätigte das Treffen bereits zuvor. Am Dienstagnachmittag meldete die amtliche russische Nachrichtenagentur RIA, dass Witkoff im Kreml eingetroffen sei

Russlands Nachrichtenagentur Tass veröffentlichte kurz zuvor Videoaufnahmen einer Autokolonne, die Witkoff und Kushner auf dem Weg zu Putin zeigen sollen. Anschließend waren die beiden US-Politiker ebenfalls in einem Tass-Video zu sehen, wie sie mit Russlands Unterhändler Kirill Dmitrijew durch Moskau gingen. Direkt im Anschluss soll das Treffen mit Putin stattfinden.

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Unterdessen erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass er von den US-Unterhändlern informiert werden möchte, sobald deren Gespräche in Moskau über ein Friedensabkommen beendet sind. Er sei zudem bereit für ein weiteres Treffen mit US-Präsident Donald Trump, sagte der Ukrainer vor Reportern in Dublin. Dies hänge jedoch vom Erfolg der Gespräche in Moskau ab.

Es darf kein Spiel hinter dem Rücken der Ukraine gespielt werden.

Wolodymyr Selenskyj vor Reportern in Dublin

US-Treffen mit Ukraine-Delegation fand bereits Sonntag statt

Erst am Sonntag hatten Witkoff und US-Außenminister Marco Rubio in Florida Friedensgespräche mit ukrainischen Unterhändlern geführt, bei denen Details eines möglichen Friedensplans besprochen wurden.

Einem Insider-Bericht zufolge sollen die US-Vertreter dabei ein Szenario erörtert haben, in dem die Ukraine ihr Ziel eines Nato-Beitritts zwar nicht offiziell aufgeben müsste, der Beitritt jedoch faktisch blockiert und damit unmöglich wäre. Beide Seiten bezeichneten die Gespräche danach als konstruktiv, erklärten aber, dass weitere Arbeit nötig sei. Rubio zeigte sich danach trotz aller auch von ihm eingeräumten Schwierigkeiten zuversichtlich.

Bereits am 30. November 2025 verhandelten Steve Witkoff, Jared Kushner und Marco Rubio über einen Ukraine-Frieden – damals mit einer Kiewer Delegation in Florida.

© REUTERS/EVA MARIE UZCATEGUI

Moskau fordert Verzicht der Ukraine auf Nato-Mitgliedschaft

Der Kreml betonte jüngst, dass Russland generell zu Friedensverhandlungen bereit sei. Allerdings wolle man dabei seine eigenen „Ziele“ verfolgen, die im Rahmen der sogenannten speziellen Militäroperation festgelegt wurden, sagte der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, bei einem Pressebriefing für indische Medien. Demnach strebe Russland einen Frieden an. Allerdings habe Präsident Wladimir Putin „Gründe“ gehabt, um den Krieg gegen die Ukraine zu beginnen, so Peskow.

Vergangene Woche war ein US-Entwurf für ein Friedensabkommen mit 28 Punkten bekannt geworden. Dieser hatte bei ukrainischen und europäischen Regierungsvertretern für Beunruhigung gesorgt, da er wesentlichen Forderungen Moskaus nachzukommen schien. Die europäischen Staaten legten daraufhin einen Gegenvorschlag vor.

Nach Gesprächen in Genf erklärten die USA und die Ukraine, sie hätten einen aktualisierten und verfeinerten Friedensrahmen geschaffen. Putin hatte erklärt, es handele sich bislang nicht um einen Vertragsentwurf, sondern um Vorschläge, die seiner Ansicht nach die Grundlage für künftige Vereinbarungen sein könnten.

Zu den zentralen russischen Forderungen gehören ein Verzicht der Ukraine auf eine Nato-Mitgliedschaft, eine Begrenzung der ukrainischen Armee sowie die russische Kontrolle über die annektierte Halbinsel Krim und die gesamten Regionen Donezk, Saporischschja und Cherson. Die Ukraine lehnt dies als Kapitulation ab. Die USA haben Kiew im Gegenzug eine zehnjährige Sicherheitsgarantie in Aussicht gestellt.

Trump hat wiederholt erklärt, er wolle den Krieg beenden, den seine Regierung als Blutbad und Stellvertreterkrieg bezeichnet. Russische Streitkräfte kontrollieren derzeit mehr als 19 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets und sind 2025 so schnell vorgerückt wie seit 2022 nicht mehr. Am Montag meldete das russische Militär die Einnahme der Frontstädte Pokrowsk und Wowtschansk. US-Vertretern zufolge wurden in dem Krieg mehr als 1,2 Millionen Menschen getötet oder verletzt. Weder die Ukraine noch Russland legen ihre Verluste offen. (mit Reuters, dpa, Valeriia Semeniuk)

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