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Der libanesische Künstler Walid Raad, hier im Jahr 2006 anlässlich einer Ausstellung im Hamburger Bahnhof in Berlin.

© Mike Wolff/Tsp

Libanesischer Künstler: Der Aachener Kunstpreis 2018 geht an Walid Raad

Der libanesische Performance-Künstler erweitert mit seinem Gesamtwerk den Kanon der Kunst über Europa und die USA hinaus.

Der Aachener Kunstpreis geht 2018 an den libanesischen Fotografen und Performance-Künstler Walid Raad. Der mit 10 000 Euro dotierte Preis wird im kommenden Jahr im Ludwig Forum Aachen überreicht, wo auch die mit dem Preis verbundene Einzelausstellung zu sehen sein wird. Die Arbeiten Raads waren unter anderem bereits auf der Documenta 11 und 13 in Kassel zu sehen. Der Künstler stelle wichtige Fragen über das Verhältnis von Fakten und Fiktion in historischen Narrativen, begründete die Jury ihre Entscheidung. Sein mehrjähriges Projekt „The Atlas Group“ lenkt den Blick nicht nur auf die verworrene Geschichte des Nahen Ostens. Sein Name steht „für eine deutliche Erweiterung des Kanons der Kunst über Europa und die USA hinaus“, heißt es weiter in der Jury-Erklärung.

Raad, der 1967 im Libanon geboren wurde, lebt derzeit in New York. Seine breit angelegten Arbeiten bestehen aus Fotografien, Videos, Installationen, Skulpturen und Performances. Thematisch geht es um Geschichte, individuelle und kollektive Erinnerung und die Auswirkungen von Gewalt auf Geist, Körper und Tradition. Seine Kunst besteht im Wesentlichen aus drei großen Werkkomplexen: neben „The Atlas Group“ (1989 - 2004) über den Krieg im Libanon auch „Scratching on things I could disavow“ (2007 - heute) rund um die arabische Kunst sowie „Sweet Talk: Kommissionen“ (1987 - heute) mit Fotografien über das sich verändernde Beirut. Der Aachener Kunstpreis geht alle zwei Jahre an einen Künstler, dessen Werk der internationalen Kunstszene nachhaltige Impulse gibt. epd/KNA

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