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Kultur: ... von Christiane Peitz

Es gibt Filme, die rühren einen zu Tränen. Und es gibt Filme, die tränenlos machen.

Es gibt Filme, die rühren einen zu Tränen. Und es gibt Filme, die tränenlos machen. Ihr Schock sitzt tiefer. Bennett Millers Capote gehört in diese Kategorie: mit Philip Seymour Hoffman als Truman Capote, der einen zum Tod verurteilten Mörder besucht, immer wieder, um den Roman „Kaltblütig“ zu schreiben. Der Schriftsteller, ein hochsensibler Unmensch mit unvergleichlicher Fistelstimme. Einer, der kaputtgeht an der eigenen Kaltblütigkeit. Capote lässt andere leiden, verrät sie für die Literatur. Er kann nicht anders. Und er weiß genau um die Gewalt, die er sich und anderen zufügt, um über die Gewalt schreiben zu können. Ein gewaltiger Film. Ohne Gnade, voller Erbarmen.

(Noch in acht Berliner Kinos. Wegen Hoffmans Stimme: OmU im Babylon, OV im Cinestar Sony-Center)

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