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27. Frankfurter Musikmesse: Besucherandrang zum Auftakt

Mit der Rekordzahl von 1591 Ausstellern hat am Mittwoch die 27. Frankfurter Musikmesse begonnen. Neue Technik und alte Probleme des Musikmarktes im Fokus.

Frankfurt/Main - Schon zum Auftakt der viertägigen Schau nahmen tausende Musikfans die Neuheiten unter den mehr als 30.000 Instrumenten in Augenschein - darunter eine E-Gitarre, die sich selbst stimmt, ein elektronisches Schlagzeug, das am Körper getragen werden kann, und Keyboards, die via Bildschirm dem Benutzer die richtigen Tasten anzeigen.

Deutschlands Instrumentenbauer und Musikproduzenten erhoffen sich von der Schau, die als wichtigster internationaler Branchentreffpunkt gilt, dauerhafte Umsatzimpulse. Im vergangenen Jahr musste Personal abgebaut werden, die Erlöse stagnierten. Selbst Traditionshäuser wie der Musikverlag C. F. Peters sehen sich zur Neuausrichtung gezwungen: Der Verlag erwägt, seinen deutschen Hauptsitz von Frankfurt zu verlegen - nach Informationen der Gewerkschaft Verdi nach Berlin. Der Verlag beschäftigt in Frankfurt derzeit 29 Festangestellte. Die Eigentümer machten sich derzeit intensiv Gedanken über die Zukunft, sagte Geschäftsführer Carl Grouwet der dpa. «Es wird auch über den Standort gesprochen - aber es ist noch nichts entschieden.»

Preise über Preise

Nachdem am Mittwochabend der britische Sänger und Texter Peter Gabriel den mit 15.000 Euro dotierten Frankfurter Musikpreis erhalten hatte, ging der Preisreigen am Donnerstag weiter: Drei Instrumentenbauwerkstätten aus Bayern und Baden-Württemberg erhielten den undotierten Deutschen Musikinstrumentenpreis, den das Bundeswirtschaftsministerium auslobt. In der Kategorie Bratsche wurden die Meisterwerkstätte für Geigenbau Georg Gerl aus Bichl und der Geigenbaumeister Gerhard Klier aus Neunkirchen am Brand geehrt. Die Auszeichnung für Blasinstrumente ging an die Firma Bernhard Hammig Böhmflötenbau Lahr.

Zum «Klavierspieler des Jahres» kürte der Fachverband der deutschen Klavierindustrie am Mittwoch Gottfried Böttger, der seit 1974 in der Bremer Fernseh-Talkshow «3 nach 9» in die Tasten greift. Der Preis ist mit 2000 Euro verbunden.

Parallel zur Musikmesse werden auf der Messe Prolight + Sound Neuigkeiten der Veranstaltungs- und Kommunikationstechnik präsentiert. Im vergangenen Jahr waren bei beiden Veranstaltungen insgesamt knapp 93.000 Besucher gezählt worden - eine Zahl, die die Veranstalter auch für dieses Jahr anstreben. Nach den Fachbesuchertagen sind die beiden Messen zum Abschluss am Samstag auch für das allgemeine Publikum geöffnet. (tso/dpa)

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