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Kultur: 9, 6 Milliarden

Deutschlands Kultur: Zahlen & Prognosen

Für die Kultur haben die öffentlichen Haushalte 2010 rund 9,6 Milliarden Euro veranschlagt, 4,1 Prozent mehr als 2009. Bei den Zahlen im Kulturfinanzbericht des Statistischen Bundesamts handelt es sich jedoch nur um Haushaltsansätze von Bund, Ländern und Gemeinden; die Auswirkungen der Rezession von 2009 sind darin nur teilweise oder gar nicht enthalten. 2007 – das letzte Jahr mit endgültigen Angaben – lagen die Kulturausgaben in Deutschland bei 8,5 Milliarden Euro.

Am meisten zur Kultur steuerten 2007 die Gemeinden mit 3,8 Milliarden Euro bei, 44,4 Prozent des Gesamtetats. Die Länder steuerten mit 3,6 Milliarden Euro 43 Prozent bei, der Bund beteiligte sich mit 1,1 Milliarden Euro (12,6 Prozent). Damit wurden für die Kultur 0,35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgegeben; auf die öffentlichen Haushalte bezogen sind das 1,67 Prozent von deren Etat. Ein Drittel dieser Ausgaben floss an Bühnen und Musikensembles, 18,6 Prozent kamen den Museen zugute, 14,6 Prozent gingen an Bibliotheken.

Unter den Kommunen mit mehr als 200 000 Einwohnern rangierte Frankfurt 2007 bei den Kulturausgaben mit 222 Euro pro Einwohner an der Spitze, gefolgt von Leipzig mit 187, Düsseldorf mit 144 und Stuttgart mit 133 Euro. Die Gesamtsumme der Kulturausgaben für Berlin ergab 2007 155,4 Euro pro Einwohner, das Land selbst gab 529,5 Millionen Euro aus.

Kritik am Kulturfinanzbericht übte der Deutsche Kulturrat, „weil er kein realistisches Abbild der aktuellen Situation der Kulturfinanzierung in Deutschland liefert“. Die Folgen der Finanzkrise für die öffentlichen Haushalte würden größtenteils ignoriert, ebenso Preisbereinigungen. Der Bericht sei eine „verantwortungslose Verunklarung“ der Kulturfinanzierung in Deutschland, sagte Geschäftsführer Olaf Zimmermann. „Ein Blick in die Kristallkugel hätte mehr Information gebracht.“ Tsp/dpa

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