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ACTION-FORTSETZUNG„Das Bourne Ultimatum“: Jagd nach dem eigenen Ich

In diesem Jahr fanden bereits einige Kinotrilogien ihren Abschluss. Der Fluch des dritten Teils traf sie alle: Sämtliche Fortsetzungen waren mehr („Shrek 3“) oder weniger („Spiderman 3“) enttäuschend.

In diesem Jahr fanden bereits einige Kinotrilogien ihren Abschluss. Der Fluch des dritten Teils traf sie alle: Sämtliche Fortsetzungen waren mehr („Shrek 3“) oder weniger („Spiderman 3“) enttäuschend. Mit „Das Bourne Ultimatum“ kommt jetzt die seltene und erfreulichen Ausnahme von dieser Regel in die Kinos: das würdige Finale eines intelligenten und in sich geschlossen Dreiteilers, dem man nur eines vorwerfen kann: Dass er im Grunde nur dasselbe nochmal macht. Das allerdings so gut, dass man sich am Ende wünscht, die Bourne-Saga fände doch noch eine Fortsetzung.

„Das Bourne Ultimatum“ nimmt den Faden am Ende der vorangegangen „Bourne Verschwörung“ wieder auf: Jason Bourne (Matt Damon) ist aus Moskau entkommen und auf dem Weg nach London. Er sucht immer noch nach den Puzzle-Stücken seiner verlorenen Vergangenheit, über die ein britischer Journalist offenbar gut Bescheid weiß. Das Treffen geht schief, der Journalist wird erschossen und Bourne ist wieder Flüchtling und Jäger zugleich: Die Suche nach der Quelle des Journalisten führt Bourne über Madrid ins nordafrikanische Tangier und schließlich dorthin, wo wahrscheinlich alles begann: nach New York. Auf den Fersen sind ihm CIA-Agenten, Profi-Killer und meistens auch die Polizei des jeweiligen Landes. Ausgezeichnet besetzt bis in die kleinsten Nebenrollen erzeugt auch dieser „Bourne“-Film mit der zum Markenzeichen gewordenen, extrem verwackelten Handkamera eine Atmosphäre atemloser Dringlichkeit. Das Katz-und- Maus-Spiel in der Waterloo-Station, die Jagd über den Dächern von Tangier, das Faust-Duell mit einem ebenbürtigen Killer und die Autoverfolgung in Manhattan gehören zum Besten, was dieses Genre an Action-Sequenzen hervorbrachte.

Die „Bourne“-Filme mögen wenig mehr im Sinn haben als ein Update alter Klischees für die Zeit nach dem Kalten Krieg – doch sie haben uns dabei den Spionage-Thriller wieder gegeben, wie wir ihn lieben: temporeich, voller Paranoia und an verschieden Schauplätzen in der ganzen Welt. In ihrer Umsetzung haben sie Maßstäbe gesetzt, an denen kaum ein Action-Thriller in Zukunft vorbei kommt. Atemloser Agentenfilm. Sebastian Handke

„Das Bourne Ultimatum“, USA 2007, 111 Min.,

R: Paul Greengrass D: Matt Damon, Julia Stiles

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