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Kultur: Agitation zum Weiterfühlen

FILM

Weil die junge Deutsche Filmakademie , so steht’s auf ihrer Website, es als „wichtige, aber keineswegs primäre Aufgabe“ versteht, in Zukunft den Deutschen Filmpreis auszurichten, veranstaltet sie einstweilen schon mal dies und das. Auch durchaus Hübsches. Bei der Berlinale etwa bat sie deutsche Filmemacher, sich hinterm Stehpult ihren Hass auf den deutschen Film mal gründlich von der Seele zu reden, nun lädt sie monatlich zu Begegnungen im Kino . Am Montag guckte man im Filmpalast Die Spielwütigen , Andres Veiels bei der jüngsten Berlinale gefeiertem Dokumentarfilm über einige an der Berliner Ernst-Busch-Schule triumphwärts zurechtgeschundene Jungschauspielerseelen. Und lauschte Jürgen Vogel. Der Berufsjugendliche unter unseren Kino-Akteuren hat sich seine Seele, wie man weiß, durch keinerlei Schauspielschule brechen lassen und witterte nun, den Film im Rücken, erst charmant und später brachial ein Heimspiel gegen allerlei finstere Anstalten dieser Welt – eine Haltung, die vom fachkundigen Publikum eher geteilt als dementiert wurde. Die deutschen Schauspieler, zu Hause noch im Jammertal, sich formierend zum langen Marsch gegen die Institutionen: Sollte dies das abendliche Agitationsziel des Akademie-Vorstandsmitglieds Vogel gewesen sein? Nein, so heftig nun auch wieder nicht. Denn es wurde auch gelacht an diesem Abend, reichlich sogar. Doch eher während des Films, in großen, gemeinsamen Schmerzensgelächterwellen.

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