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Kultur: Aktive Sterbehilfe: Ablehnung in Deutschland

Das niederländische Parlament hat am Dienstag das erste Euthanasiegesetz der Welt verabschiedet. In der Ersten Kammer stimmten 46 Senatoren für die Regierungsvorlage zur Regelung aktiver Sterbehilfe durch Ärzte, 28 dagegen.

Das niederländische Parlament hat am Dienstag das erste Euthanasiegesetz der Welt verabschiedet. In der Ersten Kammer stimmten 46 Senatoren für die Regierungsvorlage zur Regelung aktiver Sterbehilfe durch Ärzte, 28 dagegen. Damit unterstützten wie erwartet die Repräsentanten der sozialliberalen Regierungskoalition das Gesetz. Die christlichen Parteien blieben bei ihrer Ablehnung. Bereits im Dezember hatte die Volksvertretung (Zweite Kammer) das Gesetz gebilligt. Es wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte in Kraft treten. Nach Umfragen sind 90 Prozent der Bevölkerung für das Gesetz.

SPD und CDU lehnen aktive Sterbehilfe nach dem Vorbild Hollands ab. "Wir müssen unsere Anstrengungen darauf verwenden, Menschen in Würde und ohne Leiden sterben zu lassen, und nicht die Gedanken darauf verschwenden, ob wir Euthanasie zulassen", kritisierte Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. Sie plädierte alternativ für mehr Schmerztherapie, was sie als sinnvolleren Ansatz betrachte.

Für die CDU sagte der Abgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der Medizin-Ethik-Kommission, Hubert Hüppe: "Das niederländische Euthanasieprojekt ist ungeheuerlich, es darf nicht in Europa Schule machen." Nach Meinung von Hüppe schaffe die Möglichkeit zur Euthanasie "einen ungeheuren Druck auf Betroffene", da sie in Begründungspflicht gerieten, wenn sie nicht in die kostengünstige Tötung einwilligten. "Niemand soll glauben, dass die Diskussion um so genanntes lebensunwertes Leben an der niederländischen Grenze Halt macht", warnte der CDU-Abgeordnete.

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