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Kultur: Alles Müller oder was?

sammelt für hochbegabte Studenten Normalerweise können Studenten nur davon träumen, dass sich ihre Lehrkräfte so für sie einsetzen wie die Professoren der Hanns-Eisler-Musikhochschule . Denn die oft weltberühmten Solisten, die hier die Musikerelite der Zukunft ausbilden, geben nicht nur ihr Fachwissen weiter: In Benefizkonzerten sammeln die Stars in Zusammenarbeit mit dem rührigen Förderverein Geld für den Unterhalt hochbegabter Studenten.

sammelt für hochbegabte Studenten Normalerweise können Studenten nur davon träumen, dass sich ihre Lehrkräfte so für sie einsetzen wie die Professoren der Hanns-Eisler-Musikhochschule . Denn die oft weltberühmten Solisten, die hier die Musikerelite der Zukunft ausbilden, geben nicht nur ihr Fachwissen weiter: In Benefizkonzerten sammeln die Stars in Zusammenarbeit mit dem rührigen Förderverein Geld für den Unterhalt hochbegabter Studenten. Die haben es oft bitter nötig. In den letzten Jahren ist die Eisler- Hochschule immer mehr zum Anlaufpunkt für die großen Talente aus Osteuropa geworden und hat sich unter Rektor Christhard Gössling den Ruf einer Virtuosenschmiede erworben.Vor ein paar Tagen erst griff Gastprofessor Gidon Kremer für den guten Zweck zu seiner Stradivari, am Dienstag sind die HfM-Professoren Thomas Quasthoff und Wolfram Rieger an der Reihe.

Mittlerweile dürfte Quasthoffs Stellung als bekanntester und beliebtester deutscher Bariton seit Fischer-Dieskau unbestritten sein. Dass das Konzert aufgrund des riesigen Kartenansturms vom kleinen in den großen Saal des Konzerthauses verlegt werden musste, ist ein deutlicher Beleg dafür. Auf dem Programm steht Schuberts „Schöne Müllerin“ – und Quasthoffs Einspielung des Zyklus’ (Deutsche Grammophon) hat gerade erst bewiesen, dass er zu dessen großen Interpreten gehört. Faszinierend ist vor allem die psychologische Durchdringung: Sein liebeskranker Müllerbursch ist von Anfang an eine höchst gefährdete, von beängstigend nervöser Energie angetriebene Existenz. Selbst in Liedern wie „Mein“, die meist von strahlendem Liebesglück künden, entdeckt er das Gift des Zweifels – ja es scheint, als ob die Erwiderung dieser Liebe überhaupt nur in der Einbildung des Sängers existiert. Weil die Eintrittspreise mit 15 und 20 Euro durchaus sozial sind, können sich sogar Studenten die Karten leisten.

Jörg Königsdorf

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