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Kultur: Als das Demonstrieren noch geholfen hat

Dass sich die SPD in diesen Tagen der Erinnerung an die heroischen ApoTage hingibt, wen wundert’s: „Durchbruch“ heißt das Foto von Michael Ruetz aus dem Jahr 1969, das bei einer Demonstration in Nordhorn entstand. Kanzler Brandt stand damals zwar auf der anderen Seite der Barrikaden, sein Enkel Gerhard Schröder aber lernte seinen aktionistischen Regierungsstil beim Agitprop der 68er.

Dass sich die SPD in diesen Tagen der Erinnerung an die heroischen ApoTage hingibt, wen wundert’s: „Durchbruch“ heißt das Foto von Michael Ruetz aus dem Jahr 1969, das bei einer Demonstration in Nordhorn entstand. Kanzler Brandt stand damals zwar auf der anderen Seite der Barrikaden, sein Enkel Gerhard Schröder aber lernte seinen aktionistischen Regierungsstil beim Agitprop der 68er. Unter dem Titel „50 Jahre Deutschland“ unternimmt die Ausstellung im Willy-Brandt-Haus (Stresemannstr. 28, bis 26.1., Di-So 12-18 Uhr) einen fotografischen und grafischen Rückblick auf die guten alten Zeiten. Westkünstlern wie Darchinger, Baselitz und Wunderlich sind Ostgrößen wie Heisig, Tübke oder Sibylle Bergemann gegenübergestellt. Es sind Augenblicke einer Epoche, die inzwischen zum Ikonenschatz der herrschenden Klasse gehört: Fritz Teufel und Rainer Langhans auf dem Tisch, Herbert Marcuse in der TU. Der Osten war anders, eine „Kampfgruppe 1.Mai“ oder eine „Privat-Party“: Durch die Institutionen wird keiner der Abgelichteten marschiert sein. Ein Zeitvergleich soll es sein, und das ist die kleine Ausstellung in der dritten Etage der sozialdemokratischen Parteizentrale in der Tat.mos

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