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Antike Olympiade: Peitschenschläge für Undisziplin

Archäologen der Universität Münster ist die Entschlüsselung einer altgriechischen Marmorplatte mit Spielregeln für Teilnehmer an Olympischen Spielen der Antike gelungen.

Münster - Archäologen der Universität Münster ist die Entschlüsselung einer altgriechischen Marmorplatte mit Spielregeln für Teilnehmer an Olympischen Spielen der Antike gelungen. Auf einer Steinplatte sind Preisgelder und Bestrafungen verewigt. Die 1,81 Meter auf 90 Zentimeter große Steinplatte war 2003 bei Ausgrabungen in der antiken Stadt Alexandria Troas in der heutigen West-Türkei gefunden worden, teilte die Universität mit. Auf der Platte legt der römische Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.) etwa die Verteilung von Preisgeldern an die Sieger fest.

Weitere Ausgrabungen in West-Türkei

Auch Peitschenschläge als Strafe für Undiszipliniertheiten sind darauf verewigt. Allerdings legte der Kaiser schon damals Wert darauf, dass die Wettkämpfer nach ihrer Bestrafung weiterhin ihrer Beschäftigung nachgehen konnten. Die Wettkämpfe im griechischen Olympia bezeichnete Hadrian schon damals als "altehrwürdig" und "sehr berühmt".

Eine Forschergruppe unter Leitung des Münsteraner Geschichtsprofessors Elmar Schwertheim hatte die Marmorplatte 2003 gefunden und anschließend entschlüsselt. Schwertheim hat die Ergebnisse zusammen mit dem Kölner Altphilologen Georg Pethl in einem Buch veröffentlicht. Ungeklärt sei weiterhin, warum die Schriften gerade in der Stadt Alexandria Troas öffentlich gemacht worden waren. Die Wissenschaftler hoffen auf weitere Funde, wenn in diesem Sommer die neue Grabungskampagne in der West-Türkei beginnt. (mit dpa)

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