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Kultur: Auf nach Spanien!

erinnert an engagierte Rebellen Dass auch heute noch Energieströme zwischen Fotografie und Film fließen, dürfte auch akzeptieren, wer das Kino nicht mehr wie Siegfried Kracauer noch 1959 „im wesentlichen als Erweiterung der Fotografie“ definiert. Es überrascht wenig, dass sich mit Henri Cartier-Bresson einer der bedeutendsten Fotografen auch filmisch betätigt hat.

erinnert an engagierte Rebellen Dass auch heute noch Energieströme zwischen Fotografie und Film fließen, dürfte auch akzeptieren, wer das Kino nicht mehr wie Siegfried Kracauer noch 1959 „im wesentlichen als Erweiterung der Fotografie“ definiert. Es überrascht wenig, dass sich mit Henri Cartier-Bresson einer der bedeutendsten Fotografen auch filmisch betätigt hat. Bemerkenswert ist aber, dass der Meister der poetischen Momentaufnahme in seinen bewegten Bildern soziales Terrain bearbeitet hat: Zwei dokumentarische Arbeiten aus dem jungen republikanischen Spanien und den dortigen Bürgerkriegsjahren sind jetzt im Begleitprogramm der großen Cartier-Bresson-Schau im Gropius-Bau zu sehen: Victoire de la vie – „ Der Sieg des Lebens“ (1937, mit Herbert Cline) und L’Espagne vivra – „Spanien wird siegen“ (1938) sind noch einmal am Sonntag im Arsenal zu sehen. Zwei Stunden später lässt sich in Renoirs Une partie de campagne auch das darstellerische Talent des Fotografen überprüfen.

Der Bürgerkrieg in Spanien hatte damals Demokraten aus der ganzen Welt mobilisiert. Der junge chilenische Dichter mit dem selbstgewählten Namen Pablo Neruda war allerdings dienstlich in Madrid anwesend: Seine schriftstellerische Arbeit hatte ihm eine Karriere als Diplomat verschafft. Ein engagierter Linker war er allerdings auch damals schon. Am kommenden Montag wäre Pablo Neruda 100 Jahre alt geworden. Das Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz ehrt ihn am Dienstag deshalb mit der Kinoaufführung eines Porträtfilms, den Ebbo Demant für den SWR zu diesem Anlass realisiert hat: Eine engagierte und sympathisierende Fernseharbeit, die Nerudas zeitweilige bewundernde Hingabe an Väterchen Stalin dennoch nicht ausspart.

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