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Kultur: Auflegen für den Frieden

"Music is the key", Dr. Mottes ebenso viel- wie nichtssagendes Loveparademotto bekommt in Sarajevo plötzlich eine konkrete Bedeutung.

"Music is the key", Dr. Mottes ebenso viel- wie nichtssagendes Loveparademotto bekommt in Sarajevo plötzlich eine konkrete Bedeutung. Wenn sich am 21. und 22. August DJs, Licht- und Videokünstler aus Bosnien, Kroatien und Berlin in der bosnischen Hauptstadt zu einer Party treffen, dann soll elektronische Musik der Schlüssel zur Verständigung zwischen den Jugendlichen fern aller nationalistischen Unterschiede sein. "PartyPusher - Balkan Sounds of Communication", die Initiative einer Jugoslavin und zweier Berlinerinnen hofft Sarajevo mit dem Event an das restliche Party-Europa anzugliedern, zumal der Bedarf nach Ausgelassenheit unter den jungen Leuten der Stadt groß sei, wie die Veranstalter erklären. Zu lange habe man mit angesehen, wie die eigene Stadt zerstört und die Jugend im Krieg zerrüttet wurde. Auch nach dem Ende der Gewalt habe sich in der 500 000 Einwohner zählenden Stadt keine urbane Jugendkultur entwickeln könne. Doch Feiern soll wieder Teil des Alltags werden. Elektronischer Musik kommt dabei eine vorrangige Bedeutung zu: ideologisch unbelastet unterläuft sie ethnische Unterscheidungen und wirkt integrierend. Bei der Party, die im "Stage", Sarajevos derzeit angesagtestem Club stattfindet, beteiligen sich auch Plattenlabels und DJs aus Berlin. "PartyPusher" hoffen so, den Austausch Berlin-Sarajewo zu vertiefen, wobei die Party erst der Ausgangspunkt für eine Reise über den gesamten Balkan sein soll.

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