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Die Meerjungfrau und der Seemann. Eine Illustration zu einem Gedicht von Thomas Hood,1870 von Duncan P. Walker

© IStock

Auflösung Weihnachtsrätsel 2015: Dem Meer verbunden

Das Meer hat die Menschen immer fasziniert. Es ist Transportweg, Forschungsgegenstand, Objekt von Kunst, man kann ihm nicht entkommen. Hier die elf gesuchten Persönlichkeiten aus dem Weihnachtsrätsel 2015.

Das Weihnachtsrätsel 2015 zum Thema Meer erfreute sich wieder großen Zuspruchs. 3496 Einsendungen konnten gezählt werden, nur 229 hatten leider nicht richtig geraten. Das ist ein erstaunliches Ergebnis. Hier nun die zehn Persönlichkeiten kurz vorgestellt, die es zu erraten galt.

1. Hendrik Willem Mesdag (1831-1915), wurde in Groningen geboren und interessierte sich früh für die Kunst. Seine Frau, die Malerin Sientje van Houten, ermutigte ihn, sich ganz der geliebten Kunst zu widmen. In der Künstlerkolonie Oosterbeek lernte er viele Maler seiner Zeit kennen. Im Sommer 1868 entdeckte er während eines Urlaubs auf Norderney die See als Thema seiner Malerei. Mit seinen realistischen Gemälden zählt er heute zu „Haager Schule“. Sein berühmtestes Bild ist das „Panorama von Scheveningen“, das in Den Haag im „Panorama Mesdag“ ausgestellt ist. Seiner bedeutenden Kunstsammlung ist ein eigenes Museum gewidmet.

2. Elisabeth Mann Borgese (1918-2002), war zunächst einmal Tochter. Und zwar die jüngste Tochter des literarischen Giganten Thomas Mann. Doch sie machte sich einen eigenen Namen: als Meeresforscherin. Ende der 1960er Jahre legte sie eine bahnbrechende Arbeit vor, die den Grundstein für das internationale Seerecht legte. Sie war die einzige Frau, die den Club of Rome 1970 mitgegründet hat.

3. Gertrude Ederle (1906-2003) war eine deutsch-amerikanische Schwimmerin. Sie schwamm am 6. August 1926 als erste Frau durch den Ärmelkanal. Das brachte ihr unter anderem die Ehrenbürgerschaft ihrer Heimatstadt New York ein. Zuvor war sie bei den Olympischen Spielen 1924 erfolgreich gewesen. Später arbeitete sie als Schwimmlehrerin.

4. Annaliese Teetz (1910-1992) Sie war die erste Kapitänin Deutschlands. Doch ein Schiff führen durfte sie trotzdem nie. In den 1920er Jahren fuhr sie als Junge verkleidet zur See. Doch zunächst wurde sie auf Wunsch ihrer Eltern Lehrerin. Aber zumindest für ein paar Jahre fuhr sie zur See – nur nicht als Chefin. 1968 ging sie dann endgültig von Bord.

5. Arthur Sullivan und William Gilbert (1842-1900 und 1836-1911) brachten mit ihren satirischen Operetten die viktorianische Gesellschaft zum Lachen. In Gilberts Libretti zu „The Pirates of Penzance“, „The Mikado“ oder „H.M.S. Pinafore“ werden alle Werte aufs Korn genommen, die das Leben im British Empire prägten, von der stolzen Navy bis zum Snobismus des Adels. Dazu komponierte Sullivan ungemein schmissige Melodien, die bis heute in Großbritannien populär sind.

6. Mary Read (ca. 1690-1721) war eine englische Piratin, die schon als Mädchen Männerkleider trug und eine Zeit lang als Soldat diente. In der Karibik schloss sie sich als junge Frau dem Piratenpaar Jack Rackham und Anne Bonny an. 1721 wurde sie nach der Gefangennahme durch britische Truppen wegen Piraterie zum Tod verurteilt, starb aber zuvor an einem Fieber.

7. Albert Ballin (1857-1918) war ein deutscher Kaufmann und Reeder in Hamburg. Ballin war einer der bedeutendsten Unternehmer des späten Kaiserreichs und ein Berater Wilhelms II. Seine Tätigkeit begann als Leiter der elterlichen Auswanderungsagentur. Später machte er als Generaldirektor die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (Hapag) zur größten Schifffahrtslinie der Welt. Als einer der ersten stieg er auch in das Kreuzfahrtgeschäft ein. Trotz seiner Erfolge war er als Jude in der Hamburger Gesellschaft nicht bei allen gelitten. Im Ersten Weltkrieg war er einer der Hauptorganisatoren der Kriegswirtschaft; am Ende des Krieges beging er Selbstmord.

8. Piet Pieterszoon Heyn (1577-1629) ist einer der bedeutendsten Seehelden der Niederlande. In jungen Jahren geriet er in spanische Gefangenschaft, schuftete als Galeerensträfling in der Karibik. Er diente ferner bei der Vereinigten Ostindischen Kompanie und der Westindischen Kompanie. Sein größter Coup war die kampflose Eroberung der spanischen Silberflotte.1629 wurde er Oberbefehlshaber der niederländische Flotte unter Prinz Frederik Hendrik im Kampf gegen Spanien und fiel bei Oostende.

9. Georg Forster (1754-1794) hätte ohne das Meer seine Ziele nicht erreichen können. Sein Vater hatte ihn schon früh mit auf Forschungsreise nach Russland mitgenommen. Wegen seiner Zeichenkünste durfte er mit ihm später James Cook auf seiner zweiten Weltumsegelung begleiten, um die Tier- und Pflanzenwelt der Südsee zu zeichnen. Sein Interesse galt aber den Bewohnern jener Gebiete, die er vorurteilsfrei beschrieb, was ihn zum Begründer der deutschen Reiseliteratur machte. Er war auch an der Gründung der Mainzer Republik beteiligt.

10. Francis Chichester (1901-1972) war ein britischer Pilot, Kartograph und Segler, dem 1966/67 die bis dahin schnellste Einhand-Weltumsegelung gelang (226 Tage unter Segel) und die erste auf der Route von West nach Ost, der so genannten Klipper-Route. Er legte dabei nur einen Stop in Sydney ein. Sein selbst konstruiertes Boot hieß „Gipsy Moth IV“, benannt nach dem Flugzeugtyp, mit dem er als Endzwanziger in 41 Tagen von England nach Australien geflogen war. Nach seiner Weltumsegelung wurde er zum Ritter geschlagen – mit dem Schwert, mit dem einst auch Francis Drake geadelt wurde.

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