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Auktionen: Kirchners "Straßenszene" wird versteigert

Ludwig Kirchners "Straßenszene" aus dem Jahr 1913 kommt unter den Hammer. Das jüngst an die Erben zurückgegebene Bild werde am 8. November in New York versteigert, teilte das Auktionshaus Christie's mit.

London - Das auf 18 bis 25 Millionen US-Dollar geschätzte Gemälde ist ein Hauptwerk des Brücke-Malers und gehört zur gleichnamigen Serie von neun zwischen 1913 und 1915 entstandenen Berliner Straßenszenen. Acht davon sind im Besitz internationaler Museen wie dem MoMa in New York, dem Museum Ludwig in Köln, der Staatsgalerie Stuttgart und dem Museum Folkwang in Essen.

Das 121 mal 95 Zentimeter große Bild schildert eine Milieuszene in Berlin am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Es zeigt zwei Prostituierte und einen Freier in einer anonymen Menschenmenge.

Der Christie's-Experte für Malerei des 20. Jahrhunderts und Geschäftsführer Christie's Deutschland, Andreas Rumbler, betonte: "Es ist das mit Abstand bedeutendste Werk des deutschen Expressionismus, das im Rahmen einer Auktion der letzten 30 Jahre angeboten wird."

Vom Brücke-Museum an Erben zurückgegeben

Die "Berliner Straßenszene" war 1933 als Teil der Kunstsammlung einer rassisch verfolgten Familie in die Schweiz gebracht und in der Kunsthalle Basel sowie im Kunsthaus Zürich in der Ausstellung "Neue deutsche Malerei" gezeigt worden. Anschließend blieb das Werk zur Verwahrung im Kunsthaus Zürich.

Auf Anweisung der Eigentümer versandte das Haus 1936 sieben Gemälde - einschließlich der "Berliner Straßenszene" - an den Kölnischen Kunstverein. Ende 1936 oder Anfang 1937 erwarb ein Kunstsammler das Gemälde zum Kaufpreis von 3000 Reichsmark. Die Familie des Kunsthändlers schenkte das Gemälde nach dem Zweiten Weltkrieg dem früheren Direktor des Frankfurter Städel. Von dessen Witwe erwarb das Land Berlin 1980 das Gemälde für das Brücke-Museum. (tso/ddp)

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