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Ausstellung: "Emil Nolde - Paare" in Emden

Mit einer wenig bekannten Seite des Malers Emil Nolde feiert die Kunsthalle Emden ihren 20. Geburtstag. In der Schau "Emil Nolde - Paare" würdigt die Einrichtung die zwischenmenschlichen Begegnungen und die Spannung der Geschlechter in den Werken Noldes.

Emden - Der Maler (1867-1956) wurde vor allem durch seine Blumenmotive und norddeutschen Küstenlandschaften bekannt. 130 Bilder werden gezeigt, wie die Kunsthalle mitteilte. Die Ausstellung sei zugleich eine Hommage an Henri Nannen (1913-1996), den Gründungsvater der Kunsthalle in Ostfriesland, dessen Todestag sich am Freitag zum zehnten Mal jährte. Die Schau ist ab Samstag für Besucher zugänglich und läuft bis 14. Januar.

Nolde gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Sein virtuoser Umgang mit der Farbe habe der modernen Malerei wichtige Impulse gegeben, die bis heute wirksam seien, betonte die Kunsthalle. 1906 wurde der in Nordfriesland als Emil Hansen geborene Maler Mitglied der Künstlergruppe Brücke.

"Entartete" und ungemalte Bilder

In Emden zu sehen sind Gemälde, Aquarelle und 60 so genannte Ungemalte Bilder aus der Zeit des Malverbots während der NS-Zeit. Diese Blätter schuf Nolde in einer versteckten Kammer seines Hauses, die Nationalsozialisten hatten seine Kunst als "entartet" gebrandmarkt. Viele dieser Werke sind erstmals öffentlich zu sehen.

Die Kunsthalle wurde am 3. Oktober 1986 eröffnet. Sie ist mittlerweile eine der ersten Adressen für moderne Kunst in Europa. Neben Wechselausstellungen locken vor allem die Sammlung Henri Nannen und die Schenkung Otto van de Loo die Besucher an. Mehr als 1,7 Millionen Gäste wurden in den bislang rund 100 Ausstellungen gezählt. Derzeit erhält das Gebäude für 6,4 Millionen Euro ein neues Foyer, einen neuen Bootsanleger und einen überdachten Innenhof. (tso/ddp)

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