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Kultur: Ausstellung: "Ich und die Anderen" im Münchener Stadtmuseum

Wenige sind sich der Absurdität der eigenen Existenz so bewusst wie der 1997 verstorbene Martin Kippenberger. Ein Künstler sei "nichts anderes als eine Bauchtänzerin", erzählte er einmal dem Kollegen Richard Hoeck, der ihm wiederum die Videoarbeit "Belly Dancer" widmete, auf der eine rosarot verschleierte Künstlerin die Hüften kreisen läßt.

Wenige sind sich der Absurdität der eigenen Existenz so bewusst wie der 1997 verstorbene Martin Kippenberger. Ein Künstler sei "nichts anderes als eine Bauchtänzerin", erzählte er einmal dem Kollegen Richard Hoeck, der ihm wiederum die Videoarbeit "Belly Dancer" widmete, auf der eine rosarot verschleierte Künstlerin die Hüften kreisen läßt. Ab und zu verselbständigt sich ihr Becken, wandert durch Bildschnitte aus dem Zentrum und für Sekundenbruchteile verdüstert sich das routinierte Lächeln. Auch die Foto- und Videoarbeiten von sieben weiteren Künstlern der Ausstellung "Ich und die Anderen" im Münchener Stadtmuseum (bis 7. Mai) suchen nach der Differenz zwischen Repräsentation und Authentizität. Während sich die Jungen und Mädchen auf den Fotografien von Rineke Dijkstra und Zoltan Jókay der Kamera gegenüber verlegen, oder selbstvergessen zeigen, verhöhnen Boris Mikhailovs Fotos von Obdachlosen jeden Versuch einer Pose. Dass der Auftritt im Scheinwerferlicht backstage zu Selbstentfremdung führen kann, zeigen Ursula Roogs Fotoserien. Die Frage hinter diesen, aber auch den Arbeiten von Isabell Heimerdinger, Mathias Wähner und Dunja Evers lautet: Wieviel Virtualität verträgt der Mensch? Wenn das Leben vor den Kameras das dahinter mehr und mehr ersetzt, wie begegnen sich dann Menschen von Angesicht zu Angesicht?

eka

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