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Renaissance: Fugger-Museum in Augsburg geplant

Er war einst mächtiger als der Kaiser, reichster Mann der Welt und Gründer der ersten Sozialbausiedlung: Für zwei Millionen Euro soll in Augsburg ein erlebnisorientiertes Museum die Geschichte seines Clans erzählen.

In Augsburg soll bis 2010 ein neues Museum über die Fugger-Dynastie entstehen. Der Stadtrat gab am Mittwoch grünes Licht für das Zwei-Millionen-Euro-Projekt. Geplant ist nach Angaben der Betreiber eine "Erlebniswelt", um den Besuchern die Familie der Fugger mit neuen Kommunikationstechnologien nahe zu bringen. Jakob Fugger (1459-1525), der Reiche genannt, soll unter anderem als virtuelle Figur über seine damaligen Aktivitäten erzählen. Die Stadt Augsburg beteiligt sich mit rund 150.000 Euro an dem Projekt.

Die Augsburger Fugger waren in der Renaissance für einige Zeit die bedeutendste Wirtschaftsmacht der Welt beim internationalen Handel und den Bank- und Wechselgeschäften. Grundlage ihrer Finanzmacht waren Silberminen, die im Keller des neuen Museums als Geschichte der Montanindustrie gezeigt werden soll. Als der Habsburger Erzherzog Maximilian 1493 zum König gewählt wurde, war Fugger wichtigster Bankier des Reichsoberhauptes.

Unter Jakob Fugger entwickelte sich die Dynastie zum weltweiten Konzern. Er galt damals als reichster Mann der Welt und war zeitweise mächtiger als der Kaiser. Er errichtete 1523 in Augsburg die älteste Sozialsiedlung der Welt, die "Fuggerei", in der Bedürftige bis heute zu einer Jahresmiete von 88 Cent wohnen dürfen. Einzelheiten und Besonderheiten dieser Zeit sollen in dem neuen Museum dokumentiert werden. (mpr/dpa)

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