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Kultur: AUSTRALO-WESTERN

The Proposition

Der Held und der Schurke sind Brüder. Sie leben im Untergrund, sind ungewaschen, haben langes, fettiges Haar. Unterscheiden kann man sie trotzdem: Charlie hat strahlend weiße Zähne, während bei Arthur ein Fall von fortgeschrittener Mundfäulnis besteht. Charlie ist angewidert von Arthurs Grausamkeit, teilt aber dessen Sorge um den jüngeren Bruder, der im Gefängnis schmachtet und befreit werden muss. In einem ähnlichen Loyalitätskonflikt befindet sich Captain Stanley, der sich um 1880 in einer australischen Kleinstadt um Gerechtigkeit ohne Lynchjustiz bemüht. Regisseur John Hillcoat orientiert sich mehr am Italo- als am US-Western: Es gibt keine strahlenden Helden, nur das geringere Übel. Kein Trash, kein Camp, keine Selbstironie: Gewalt tut weh. Wenn ein paar Gute überleben, ist man erleichtert, nicht glücklich. Brutaler, exzellenter Western. Frank Noack

„The Proposition“, AUS 2004, 103 Min., R: John Hillcoat, D: Guy Pearce, Emily Watson

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