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Andreas Rebers

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Auszeichnung: Deutscher Kabarettpreis für Andreas Rebers

Andreas Rebers erhält den Deutschen Kabarettpreis 2008. Die Auszeichnung für den "hochmusikalischen Querdenker" ist mit 3000 Euro dotiert. Der Leiter der Sparte Kultur und Theater im Nürnberger KunstKulturQuartier findet die Höhe der Preisgelder "lächerlich".

Der Deutsche Kabarettpreis 2008 geht an den in München lebenden Niedersachsen Andreas Rebers. Mit skurrilem Liedgut, entlarvender Ironie und verschrobenen Gedankensprüngen schaffe es Rebers, die Zuschauer zu irritieren und sie über Dinge lachen zu lassen, "über die sie gar nicht lachen wollten", sagte Kiki Schmidt vom Nürnberger Burgtheater am Mittwoch bei der Bekanntgabe der Preisträger. Der "hochmusikalische Querdenker" entziehe sich allen Kategorisierungsversuchen und habe sich "auf leisen Sohlen" an die Spitze des deutschen Kabaretts gespielt. Der Deutsche Kabarettpreis, der mit 3000 Euro dotiert ist, wird am 10. Januar 2009 in Nürnberg im Rahmen einer Gala verliehen.

Weitere Auszeichnungen gehen an den gebürtigen Franken Philipp Weber und die bayerische Komikerin Martina Schwarzmann. Weber wurde zuletzt als Mitglied des "Ersten deutschen Zwangsensemble" mit dem "Salzburger Stier" und dem "Mindener Stichling" geehrt und erhält nun den mit 2000 Euro dotierten Förderpreis. Wort- und ideenreich reflektiere Weber den Zustand seiner Generation; mit seinem dritten Soloprogramm "Honeymoon Massaker!" habe sich der 34 Jahre alte Komödiant endgültig als Vertreter des neuen und jungen deutschen Kabaretts etabliert, urteilte die Jury. Martina Schwarzmann wurde gelobt als ein kabarettistisches "Naturtalent, wie es eigentlich nur in Bayern vorkommen kann". Sie erhält den vom Burgtheater gestifteten Sonderpreis im Wert von 1000 Euro.

Streitbare Persönlichkeiten werden ausgezeichnet

Der Deutsche Kabarettpreis wird seit 1991 vom Burgtheater in Nürnberg verliehen und zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen der deutschen Kabarett-Szene. Es gehöre zur Tradition des Kabarettpreises und zeuge vom Kunst- und Sachverstand der Jury, dass nicht die einschlägig bekannten Künstler, sondern streitbare Persönlichkeiten Preise erhielten, betonte der Leiter der Sparte Kultur und Theater im Nürnberger KunstKulturQuartier, Michael Bader. Er hoffe darauf, dass die von der Stadt Nürnberg gestifteten "lächerlichen" Preisgelder bald erhöht würden. (jg/dpa)

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